Tausende Landwirte demonstrieren in Brüssel gegen Mercosur-Handelsabkommen

Tausende Landwirte demonstrieren in Brüssel gegen Mercosur-Handelsabkommen
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Tausende Landwirte haben am Rande des EU-Gipfels in Brüssel gegen eine Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten protestiert. Eine Demonstration zog am Donnerstag vom Brüsseler Norden in Richtung des EU-Ratsgebäudes. Am Rande der Proteste kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, Demonstranten warfen mit Kartoffeln. Die Staats- und Regierungschefs wollten bei ihrem Treffen beraten, ob EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Abkommen am Samstag unterzeichnen soll.

Die Polizei sprach von mehreren tausend Teilnehmern. Sie fing einige Traktoren ab und blockierte den Zugang zum EU-Viertel, wie AFP-Reporter vor Ort berichteten. Über die belgische Hauptstadt verteilt waren hunderte Traktoren unterweges. Die Veranstalter rechneten mit mindestens 10.000 Teilnehmern, die meisten von ihnen aus Frankreich.

Der Demonstrationszug verlief weitgehend friedlich. Eine Gruppe von Demonstranten zündete in anderen Teilen des EU-Viertels Autoreifen an und warf mit Kartoffeln, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Randalierer schlugen Scheiben an einem Gebäude des Europaparlaments ein.

Die Proteste richten sich außerdem gegen geplante Einschnitte in den EU-Fördergeldern für die Landwirtschaft sowie gegen Vorschriften aus Brüssel. "Die Leute haben die Regeln und Einschränkungen satt", sagte der Landwirt Antoine Delefortrie der Nachrichtenagentur AFP. Er ist Sprecher eines Jungbauernverbands in Nordfrankreich. Mit Blick auf das Mercosur-Abkommen warnte er vor "unfairer Konkurrenz" aus Südamerika.

Kommissionspräsidentin von der Leyen traf vor Beginn des Gipfels in Brüssel mit Vertretern des europäischen Bauernverbands Copa-Cogeca zusammen. Im Laufe des Tages waren weitere Gespräche der Bauernvertreter mit Agrarkommissar Christophe Hansen geplant.

AFP

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