Für das sogenannte Transformationsbarometer 2025 wurden zwischen Anfang März und Ende April 1500 privatwirtschaftliche Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen in Ostdeutschland mit mindestens zehn Beschäftigten befragt. Seit der ersten Befragung 2022 wird Ostdeutschland kontinuierlich ein hohes Wirtschaftspotenzial bescheinigt. In diesem Jahr gaben das 56 Prozent an.
Die Erneuerbaren Energien werden mit rund 30 Prozent als größtes Wachstumsfeld gesehen, gefolgt von Mikroelektronik 19 Prozent und Tourismus mit 18 Prozent. 40 Prozent allerdings sagen, sie erwarteten in gar keiner Branche ein besonders großes Wachstum.
Entsprechend sind die Werte mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in Ostdeutschland: 45 Prozent halten sie für negativ, bei Unternehmen mit 250 bis 999 Beschäftigten sind es 50 Prozent. Die größte Unzufriedenheit herrscht demnach in Thüringen, die größte Zufriedenheit in Brandenburg.
Als größte Herausforderung für den Wirtschaftsraum Ostdeutschland nennt knapp die Hälfte der Befragten (46,6 Prozent), Arbeitnehmende zu finden und zu halten. Fast ebenso viele nennen die Energiepreise, rund 40 Prozent die politische Radikalisierung.
Von der neuen Bundesregierung wünscht sich die große Mehrheit der Befragten (68 Prozent) einen Bürokratieabbau, die Hälfte nennt den Wunsch nach Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise. Allerdings glauben 58 Prozent der Befragten nicht, dass es der neuen Regierung gelingen wird, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft zu setzen.
Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum bietet seit 2016 eine Plattform für Themen rund um den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland. Ziel ist nach eigenen Angaben, Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu vernetzen, "wegweisende Ideen" zu fördern sowie die Transformationsprozesse zu gestalten, die den Standort prägen. Jährlich findet eine Wirtschaftskonferenz im brandenburgischen Bad Saarow statt - dieses Jahr von Sonntag bis Dienstag.