Die Zeitung "Miami Herald" berichtete am Freitag, die Trump-Regierung habe beschlossen, Militäranlagen in Venezuela anzugreifen. Die Angriffe könnten jederzeit beginnen, hieß es in dem Bericht. Auch US-Außenminister Marco Rubio wies jedoch den Bericht in einer Botschaft im Onlinedienst X als "falsche Geschichte" zurück.
Der vor der venezolanischen Küste gelegene Inselstaat Trinidad und Tobago versetzte unterdessen wegen der verschärften Spannungen zwischen Caracas und Washington seine Armee in den Alarmzustand. Alle Soldaten wurden damit an ihre Stützpunkte beordert. Die Maßnahme löste große Hektik in der Bevölkerung aus. Einwohner der Hauptstadt Port of Spain beeilten sich, Lebensmittelvorräte und Treibstoff zu kaufen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten.
Die USA haben acht Kriegsschiffe in die Karibik entsandt und zudem F-35-Kampfflugzeuge in das US-Außengebiet Puerto Rico geschickt. Ferner ist ein US-Flugzeugträger auf dem Weg in die Region. Auch sind wiederholt US-Kampfflugzeuge des Typs B-52 und B-1B nahe der venezolanischen Küste entlang geflogen.
Anfang September hatte die US-Armee mit Angriffen auf Boote in der Karibik begonnen, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Die angegriffenen Boote sollen nach Angaben der US-Regierung Drogen transportiert haben. Bei den Angriffen wurden den US-Angaben zufolge insgesamt mindestens 62 Menschen getötet sowie 15 Boote zerstört.
Washington hat bislang allerdings keine Beweise dafür vorgelegt, dass die attackierten Boote tatsächlich Drogen beförderten. Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig - selbst wenn sie sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden.
Trump wirft dem linksgerichteten venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren. Die venezolanische Führung weist dies zurück und beschuldigt ihrerseits die USA, die Regierung in Caracas stürzen zu wollen. Maduro ließ in den vergangenen Wochen militärische Übungen zur Landesverteidigung abhalten.
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