Kulturzentrum in Washington Trump verpasst dem Kennedy Center einen neuen Namen

Donald Trump Kennedy Center
Früher hatte Donald Trump damit gescherzt, das Kennedy Center umzubenennen. Jetzt macht er damit ernst
© SIPA USA/Sipa USA / Action Press
Donald Trump setzt offenbar seinen Willen durch: Das Kennedy Center soll nun auch seinen Namen tragen. Allerdings ging bei der Abstimmung wohl nicht alles mit rechten Dingen zu.

In einer historischen und kontroversen Entscheidung hat der Stiftungsrat des renommierten John F. Kennedy Center for the Performing Arts am Donnerstag beschlossen, die Einrichtung umzubenennen. Das Kulturzentrum in Washington, D.C. wird künftig sowohl den Namen des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy (1917-1963) als auch den des amtierenden Präsidenten Donald Trump (79) tragen.

Laut einer offiziellen Mitteilung, aus der US-Medien zitieren, stimmte das Gremium einstimmig für die Namensänderung. Die Einrichtung wird demnach fortan den offiziellen Titel "The Donald J. Trump and The John F. Kennedy Memorial Center for the Performing Arts" führen.

Blick auf das Kennedy Center, die größte Kultureinrichtung der Hauptstadt Washington
Blick auf das Kennedy Center, die größte Kultureinrichtung der Hauptstadt Washington
© Andrej Sokolow / DPA

"Das einstimmige Votum erkennt an, dass der derzeitige Vorsitzende die Institution vor dem finanziellen Ruin und der physischen Zerstörung bewahrt hat. Das neue Trump Kennedy Center spiegelt die uneingeschränkte überparteiliche Unterstützung für Amerikas Kulturzentrum für kommende Generationen wider.", zitiert CNN Roma Daravi, die Sprecherin des Centers.

Donald Trump will Kennedy-Stiftungsrat massiv umbauen

Die Abstimmung fand während einer Vorstandssitzung statt, in die sich Präsident Trump telefonisch zuschaltete. Trump, der im Februar von einem neu konstituierten Vorstand zum Vorsitzenden gewählt worden war, hatte in der Vergangenheit häufiger darüber gescherzt, das Zentrum in "Trump Kennedy Center" umzubenennen. Nun hat sein handverlesenes Gremium diesen Wunsch offiziell bestätigt. Der Prozess verlief laut CNN jedoch nicht ohne Konflikte – offenbar wurden Gegenstimmen während der Konferenz stummgeschaltet.

Die Umbenennung ist der vorläufige Höhepunkt einer aggressiven Umstrukturierung, die Trump kurz nach seiner Rückkehr ins Amt eingeleitet hatte. Er kündigte damals Pläne an, den bestehenden Stiftungsrat radikal umzubauen und dessen damaligen Vorsitzenden, den milliardenschweren Philanthropen David Rubenstein, zu verdrängen. Seitdem treibt Trump die Neuausrichtung der Institution nach seinen Vorstellungen voran.

Während das Weiße Haus die Entscheidung feiert, kommt Kritik aus der Kennedy-Familie selbst. Jack Schlossberg (32), Enkel von John F. Kennedy und aktuell Kandidat für den US-Kongress, reagierte prompt auf Instagram und X, wo er schrieb: "Mikrofone wurden stummgeschaltet und die Vorstandssitzung und die Abstimmung waren NICHT einstimmig." Er wolle sich im Kongress dafür einsetzen, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wird.

SpotOnNews
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