"Das Wachstum in der Schweiz hat sich im zweiten Quartal deutlich verlangsamt, da die Vorzieheffekte bei den Zöllen nachgelassen haben", erklärte Adrian Prettejohn, Ökonom beim Londoner Marktforschungsunternehmen Capital Economics. "Wir vermuten, dass die Verlangsamung in der pharmazeutischen Industrie am stärksten war, nachdem die Unternehmen im ersten Quartal hastig Waren in die USA exportiert hatten."
Bei chemischen und pharmazeutischen Produkten waren die Vorzieheffekte deutlich zu sehen: Im zweiten Quartal gingen die Schweizer Exporte hier um 5,3 Prozent zurück. Bei den Uhrenexporte kam es erst im April zu einem sprunghaften Anstieg, als US-Importeure begannen, ihre Lagerbestände aufzustocken.
Trump hatte im April einen "Basiszoll" von zehn Prozent auf Importe aus der ganzen Welt verhängt und drohte dutzenden Ländern, darunter der Schweiz, mit noch höheren Aufschlägen. Zunächst kündigte er einen Importzoll von 31 Prozent auf Schweizer Waren an, dann schockte er die Eidgenossen und verhängte 39 Prozent Zoll ab dem 1. August - mehr als das Doppelte der Zölle auf Waren aus der EU. Die Schweizer Regierung hofft noch, einen niedrigeren Zollsatz aushandeln zu können.