Im Diebstahlsprozess gegen den früheren päpstlichen Kammerdiener Paolo Gabriele hat die Staatsanwaltschaft drei Jahre Haft gefordert. Zudem solle gegen den 46-Jährigen ein Arbeitsverbot für den öffentlichen Dienst verhängt werden, verlangte Ankläger Nicola Picardi im Vatikan. Gabriele selbst bekräftigte in der abschließenden Verhandlung des einwöchigen Prozesses, "kein Dieb" zu sein und "aus Liebe zur katholischen Kirche" gehandelt zu haben. Die drei Richter sollen nun über das Urteil gegen ihn beraten und es später verkünden.
Gabriele wird vorgeworfen, vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan kopiert und dem italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi zugespielt zu haben. Die Anklage lautet auf "schweren Diebstahl".
Der verheiratete Vater dreier Kinder wurde im Mai festgenommen, saß mehrere Wochen lang im Gefängnis und steht derzeit unter Hausarrest. Gabriele gibt zwar zu, die Dokumente entwendet zu haben, hält sich aber nicht für schuldig, weil er nach eigener Ansicht im Interesse von Papst Benedikt XVI. handelte.