Waldbrände in Südeuropa Flammen halten Feuerwehr und Anwohner in Atem

Die Brände im Süden Europas wüten größtenteils noch immer. Nicht überall konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Hohe Temperaturen und starke Winde behindern die Löscharbeiten.

In mehreren Urlaubsregionen wüten große Feuer. Auf den spanischen Ferieninseln Mallorca, Teneriffa und La Palma sowie auf Sardinien, in Portugal und Montenegro haben die Brände zusammen bereits mehrere tausend Hektar Wald- und Buschland vernichtet. Die hohen Temperaturen - oft über 35 Grad - und starker Wind erschweren die Löscharbeiten. Touristen in Montenegro flüchteten mit Koffern bepackt aus ihren Hotels. Rettungskräfte kämpften mit Löschhubschraubern gegen Flammen.

Auf Mallorca zerstörten zwei Feuer eine Fläche von 70 Hektar Wald. Einer der Brände, die seit Montagnachmittag im Westen der Baleareninsel loderten, war am Dienstag wieder unter Kontrolle. Der andere wütete weiter, wie das Naturinstitut der Balearen (Ibanat) mitteilte. Bei den Löscharbeiten in einem Wald nahe der Gemeinde Son Caliu seien mehr als zwei Dutzend Feuerleute, vier Flugzeuge und zwei Hubschrauber im Einsatz.

Wegen der Waldbrände auf den Kanarischen Inseln sind auf der Insel Teneriffa rund 1800 Bewohner des Dorfes Vilaflor in Sicherheit gebracht worden. Bis Dienstag verschlang das Feuer in der Nähe des Naturparks um den Vulkan Teíde bereits eine 3000 Hektar große Fläche, wie ein Feuerwehr-Sprecher mitteilte. Der Park und die angrenzenden Gebiete gehören seit 2007 zum UNESCO-Welterbe. Rund 800 Feuerwehrleute auf Teneriffa versuchten zu verhindern, dass der Brand auf das Areal des Naturparks selbst übergreift.

Auf der Insel La Palma war am Montagnachmittag ebenfalls ein Waldbrand ausgebrochen. Ein Feuer auf La Gomera konnte nach einigen Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt rund 200 Menschen mussten auf diesen kleineren Kanaren-Inseln in Sicherheit gebracht werden.

Hotel in Montenegro evakuiert

In Montenegro lodern gleich mehrere Waldbrände. Touristen mussten einen Hotelkomplex verlassen. Die Urlauber wurden zum Strand der kleinen Adria-Küstenstadt Sutomore geführt, wie die Nachrichtenagentur Beta am Dienstag berichtete. Einige hatten ihr Gepäck dabei. Die Feuerwehr habe die Flammen, die mehrere Häuser bedrohten, aber rechtzeitig eindämmen können. Das Land leidet seit Wochen unter extremer Hitze.

Nach einem Großfeuer im Norden der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien brannte es am Dienstag dann auch im Pollino-Nationalpark im Süden Italiens. Die Flammen vernichteten dort in kürzester Zeit mehr als 600 Hektar Wald- und Buschland. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, näherte sich eines der Feuer dem Berg Serra Dolcedorme mit seinen seltenen Panzerföhren. In dem Gebiet, das in den Regionen Basilikata und Kalabrien liegt, gingen im Juli 2007 mehr als 6000 Hektar in Flammen auf.

Auch in Portugal halten mehrere Waldbrände die Feuerwehr in Atem. Die drei schlimmsten Brände im Norden und in der Gemeinde Póvoa de Santa Iria 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt seien inzwischen aber weitgehend unter Kontrolle, teilte der nationale Zivilschutz (ANPC) am Dienstag mit.

DPA
cob/DPA/AFP