Im Victor Verster-Gefängnis in Paarl nahe Kapstadt, das der Freiheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger am 11. Februar 1990 verließ, trafen sich Politiker und Weggefährten Mandelas zu einem vom regierenden ANC organisierten Frühstück. "Heute ist ein Tag des Feierns", sagte der frühere Kämpfer gegen die Apartheid und Weggefährte Mandelas, Cyril Ramaphosa. "Wir feiern ein Leben, das in den Dienst unseres Volkes gestellt wurde", fügte er hinzu. Bei seiner Freilassung, die Ramaphosa damals miterlebte, sei Mandela "cool und gelassen" gewesen.
Die Medien gedachten mit Sonderbeiträgen in Radio und Fernsehen sowie Berichten auf den Titelseiten der Zeitungen der Freilassung des späteren ersten schwarzen Präsidenten des Landes. Die Tageszeitung "The Times" titelte "Mandela: eine Nation feiert ihren 20.", die Zeitung "The Star" widmete dem 91-Jährigen eine Sonderbeilage. Frühere Weggefährten Mandelas traten in Radio- und Fernsehsendungen auf und zollten ihm Respekt. Der frühere Aktivist Ahmed Kathrada lobte vor Journalisten die Errungenschaften auf dem Weg Südafrikas von der Apartheid zur Demokratie, mahnte jedoch, es müsse noch mehr getan werden.
Mandela selbst wurde am späten Nachmittag zu einem Festakt im Parlament in Kapstadt erwartet, wo Präsident Jacob Zuma eine Rede zur Lage der Nation halten wollte. Für Mandela ist es der einzige öffentliche Auftritt an diesem Tag. Mandela saß 27 Jahre lang in den Gefängnissen des Apartheid-Staates. 1994 wurde er der erste schwarze Präsident Südafrikas.