Die Auszeichnung wird im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 12. Mai 2006 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg überreicht
Der Autor und Journalist Joachim Fest wird am 12. Mai 2006 vom Verlag Gruner + Jahr und der Zeitschrift stern für sein umfassendes publizistisches Lebenswerk und seinen Beitrag für den Qualitätsjournalismus mit dem Henri Nannen Preis ausgezeichnet. stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn zur Begründung: „Der Hitler-Biograf und ehemalige FAZ-Herausgeber Joachim Fest erhält den Henri Nannen Preis für sein publizistisches Lebenswerk, weil er wesentliche Anstöße zur Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit gegeben hat. Nur wer Geschichte begreift, kann Gegenwart gestalten, glaubt er. Und zum Begreifen gehört für Joachim Fest die Erkenntnis, ’dass der Mensch diese Anlage zum Bösen, zum Verderblichen, zum absolut Urwaldlich-Barbarischen immer wieder hat’.“
Joachim Clemens Fest wurde am 8. Dezember 1926 in Berlin-Karlshorst geboren. Er erlebte den Krieg an der Front bei der Verteidigung der Brücke von Remagen. Als 20-Jähriger kam Fest aus der Gefangenschaft. Er studierte Jura, Geschichte und Kunstgeschichte. Er wollte Verleger werden und landete beim Rias, wurde Chefredakteur beim NDR und Herausgeber bei der „FAZ“. Nach fast fünfjähriger Arbeit erscheint 1973 Fests Biografie über Adolf Hitler. Sie wurde in 23 Sprachen übersetzt und erreicht Millionenauflagen und leitete seinen Ruhm als „konservativer Grandseigneur des Geistes“ ein.
Auch weiterhin widmet er sich vorwiegend dem „Gesicht des Dritten Reiches“ in Aufsätzen und Büchern. Als Kulturchef der „FAZ“ beginnt Fest 1986 den so genannten Historikerstreit mit einem Beitrag von Ernst Nolte. Der sah im Nationalsozialismus auch eine Folge des Stalinismus. Aus dieser Ansicht – die Fest nicht teilte, aber zur Diskussion stellen wollte – entwickelte sich eine Debatte über die „Singularität“ der Nazi-Verbrechen. Fests Biografie über Hitlers Chefarchitekt Albert Speer sorgt im Jahr 1999 für Kontroversen, sein Buch „Der Untergang“ dient dem Filmemacher Oliver Hirschbiegel als verlässliche Quelle für den gleichnamigen Film.
Aus Anlass dieser Ehrung bringt der stern in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 18/2006, EVT 27.04.) ein Interview mit Joachim Fest: „Es gibt kein Glück ohne Leistung“. Fest zur stern-Frage, warum „das wichtigste Buch über Hitler von einem Journalisten, nicht einem Historiker“ geschrieben wurde: „Nur wenige Historiker können schreiben und in einleuchtender Form präsentieren. In den Augen vieler Historiker scheint Stil so etwas zu sein wie eine Qualitätsminderung. Außerdem haben die meisten keine Fantasie. Die braucht man bei aller Faktentreue aber, wenn man tote Akten zum Leben erwecken und Historie als interessante Geschichte präsentieren will.“
Der stern und der Verlag Gruner + Jahr verleihen in diesem Jahr den Henri Nannen Preis zum zweiten Mal. Um den nach dem 1996 verstorbenen stern Gründer Henri Nannen benannten, in fünf Kategorien ausgeschriebenen Preis für die besten Arbeiten des Jahres bewarben sich Journalisten mit Beiträgen aus 191 deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Der Preis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert.
Für Rückfragen:
Dr. Andreas Knaut
Leiter Unternehmenskommunikation
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel.: +49-40-3703-3113
E-Mail: knaut.andreas@guj.de
Kurt Otto
Leiter stern Marktkommunikation
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel.: +49-40-3703-3810
E-Mail: otto.kurt@guj.de
Joachim Clemens Fest wurde am 8. Dezember 1926 in Berlin-Karlshorst geboren. Er erlebte den Krieg an der Front bei der Verteidigung der Brücke von Remagen. Als 20-Jähriger kam Fest aus der Gefangenschaft. Er studierte Jura, Geschichte und Kunstgeschichte. Er wollte Verleger werden und landete beim Rias, wurde Chefredakteur beim NDR und Herausgeber bei der „FAZ“. Nach fast fünfjähriger Arbeit erscheint 1973 Fests Biografie über Adolf Hitler. Sie wurde in 23 Sprachen übersetzt und erreicht Millionenauflagen und leitete seinen Ruhm als „konservativer Grandseigneur des Geistes“ ein.
Auch weiterhin widmet er sich vorwiegend dem „Gesicht des Dritten Reiches“ in Aufsätzen und Büchern. Als Kulturchef der „FAZ“ beginnt Fest 1986 den so genannten Historikerstreit mit einem Beitrag von Ernst Nolte. Der sah im Nationalsozialismus auch eine Folge des Stalinismus. Aus dieser Ansicht – die Fest nicht teilte, aber zur Diskussion stellen wollte – entwickelte sich eine Debatte über die „Singularität“ der Nazi-Verbrechen. Fests Biografie über Hitlers Chefarchitekt Albert Speer sorgt im Jahr 1999 für Kontroversen, sein Buch „Der Untergang“ dient dem Filmemacher Oliver Hirschbiegel als verlässliche Quelle für den gleichnamigen Film.
Aus Anlass dieser Ehrung bringt der stern in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 18/2006, EVT 27.04.) ein Interview mit Joachim Fest: „Es gibt kein Glück ohne Leistung“. Fest zur stern-Frage, warum „das wichtigste Buch über Hitler von einem Journalisten, nicht einem Historiker“ geschrieben wurde: „Nur wenige Historiker können schreiben und in einleuchtender Form präsentieren. In den Augen vieler Historiker scheint Stil so etwas zu sein wie eine Qualitätsminderung. Außerdem haben die meisten keine Fantasie. Die braucht man bei aller Faktentreue aber, wenn man tote Akten zum Leben erwecken und Historie als interessante Geschichte präsentieren will.“
Der stern und der Verlag Gruner + Jahr verleihen in diesem Jahr den Henri Nannen Preis zum zweiten Mal. Um den nach dem 1996 verstorbenen stern Gründer Henri Nannen benannten, in fünf Kategorien ausgeschriebenen Preis für die besten Arbeiten des Jahres bewarben sich Journalisten mit Beiträgen aus 191 deutschsprachigen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Der Preis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert.
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