In der Oberpfalz hat ein Landwirt etliche Rinder qualvoll verenden lassen. Die Tiere waren offenbar über mehrere Monate nicht ausreichend mit Futter und Wasser versorgt worden, wie das Landratsamt in Amberg am Dienstag berichtete. In der Folge starben mehr als 20 Tiere.
Heraus kam alles, weil die Schwester des 62 Jahre alten Landwirts die toten Tiere im Stall entdeckt hatte. Am nächsten Tag zeigte sich der Landwirt bei der Polizei in Sulzbach-Rosenberg selbst an, seine Schwester begleitete ihn dabei. Die Anzeige selbst ist bereits einige Tage her und stammt von Anfang Mai.
Landwirt vernachlässigt Tiere – 20 Rinder sterben auf seinem Hof
Nach der Selbstanzeige fand die Veterinärbehörde nicht nur 20 Kadaver auf dem Hof, sondern auch drei weitere Kühe, die körperlich in so schlechter Verfassung waren, dass sie in den Folgetagen getötet werden mussten. Drei weitere Tiere hatten Glück: Sie werden bei einem anderen Landwirt medizinisch versorgt.
Als Grund für die Vernachlässigung der Tiere kommen gesundheitliche Probleme des Landwirts in Frage. So habe der Bauer bei der Polizei auf seinen schlechten Gesundheitszustand hingewiesen. Nach Angaben des Landratsamtes befindet er sich aktuell in fachärztlicher Behandlung. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht nun die Todesumstände der Kühe.
Für den Landwirt könnte es dennoch Ärger geben: Die Polizei bereitet ein Verfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz vor, das Veterinäramt will ein Tierhalteverbot gegen den Mann erwirken. In der Vergangenheit hatte die Behörde bei dem Bauern nur kleinere Mängel bezüglich der Rinderhaltung festgestellt.