Die bei der Messerattacke in Aschaffenburg schwer verletzte Erzieherin hat das Krankenhaus mittlerweile verlassen. Die Deutsche hatte sich bei dem Tumult am Mittwochmittag in einem Park den Arm gebrochen. Das zweijährige Mädchen aus Syrien und ein 72 Jahre alter Deutscher, die von dem Angreifer schwer verletzt wurden, befinden sich nach wie vor in einer Klinik. "Das Kind wird nicht vor Montag entlassen", sagte ein Polizeisprecher.
Der verdächtige Afghane befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Aschaffenburg hatte am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Unterbringungsbefehl erlassen.
Einen Unterbringungsbefehl gibt es in der Regel, wenn es Anhaltspunkte gibt, dass ein Verdächtiger zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war. Dem 28-Jährigen wird zweifacher Mord, zweifacher versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat er sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Faser und Söder kommen zur Trauerfeier
Am Freitag wurde bekannt, dass an der für diesen Sonntag geplanten Trauerfeier auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) teilnehmen werden. Aus Sicherheitsgründen würden dafür unter anderem Straßen gesperrt, sagte eine Sprecherin der Stadt. Zum Gottesdienst in der Stiftskirche sind nur geladene Gäste zugelassen. Ob auch Angehörige der Opfer teilnehmen werden, war zunächst unklar.
Die Gedenkfeier mit ökumenischem Gottesdienst soll um 10.30 Uhr beginnen. Sie wird für Zuschauer, die nicht in die Kirche kommen können, auf einer Leinwand auf dem Stiftsplatz übertragen. Zudem soll sie auf dem Youtube-Kanal der Stadt Aschaffenburg zu sehen sein.

Söder ordnete für Sonntag eine landesweite Trauerbeflaggung an. "Die Gewalttat von Aschaffenburg ist unfassbar und schockierend. Bayern zeigt Solidarität. Wir trauern mit den Angehörigen und beten für die Opfer und die Verletzten", teilte er mit.
Sonder-Innenministerkonferenz nach Tat von Aschaffenburg
Indes wollen sich die Innenministerinnen und -minister der Länder und des Bundes am Montag zu einer Sonderkonferenz zur Gewalttat in Aschaffenburg treffen, wie der Sprecher des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer (SPD) bestätigte. Mäurer ist in diesem Jahr Vorsitzender der Innenministerkonferenz. Die anlässlich der Gewalttat in Aschaffenburg geplante Konferenz soll per Video stattfinden. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Demnach wollen die Minister und Ministerinnen bei der Konferenz auch über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern sprechen. Details zu der Sonderkonferenz sind nach Angaben des Bremer Innenressorts noch in Abstimmung.
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