In einem Luxusressort auf den Bahamas sind am Freitag drei US-amerikanischen Touristen ums Leben gekommen. Zwar geht die Polizei einem ersten Verdacht nach, doch die Todesumstände sind nach wie vor unklar. Donnis C., eine weitere Urlauberin und Ehefrau einer der verstorbenen Personen, wird in einem Krankenhaus behandelt.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, sei die Frau am Freitag mit geschwollenen Armen und Beinen aufgewacht und habe sich nicht mehr bewegen können. Ihr Mann habe bewusstlos auf dem Boden gelegen. Donnis habe daraufhin laut um Hilfe gerufen. Die Hotelangestellten hätten sofort den medizinischen Notdienst und die Behörden verständigt. Die Rettungskräfte konnten jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen. In einem weiteren Zimmer fanden die Einsatzkräfte zwei weitere Leichen vor.
Keine Gefährdung der Öffentlichkeit auf den Bahamas
Alle drei Todesopfer hätten Anzeichen von Krampfanfällen aufgewiesen, Spuren von Verletzungen oder Gewalt hätte es hingegen nicht gegeben. Eine vorsätzliche Tat schließt Gesundheitsminister Michael Darville deshalb aus. Der Politiker begab sich sofort in das Ressort auf Insel Great Exuma, um eine Gefährdung der Öffentlichkeit auszuschließen. "Wir glauben, das war ein Einzelfall an einem bestimmten Ort", sagte er im Anschluss. Er gab auch bekannt, dass sich die vier US-Amerikaner bereits am Vortag in einer Klinik hätten untersuchen lassen.
Sie hätten über Schwindel und Übelkeit geklagt. Nach einem Bericht der "New York Post" soll der behandelnde Arzt den Urlauber zur Abreise geraten haben. Über die Todesursache ist noch nichts Näheres bekannt, allerdings geht die Polizei dem Hinweis eines Zimmernachbarn der Urlauber nach. Chris Coucheron-Aamot, ebenfalls US-Amerikaner, habe in den sozialen Netzwerken von lauten Geräuschen der Klimaanlage im Nebenzimmer berichtet. Als das Gerät ansprang, sei er in der Nacht zu Freitag immer wieder aufgewacht.
Giftige Gase aus der Klimaanlage?
Der Urlauber vermutet laut Berichten des "Spiegel" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" den Austritt von giftigem Kühlmittel als Ursache für die Todesfälle. Diese hätten sich zu Beginn der 2000er-Jahre in den USA gehäuft, nachdem mehrere Jugendliche das Kühlgas gezielt eingeatmet hatten. "Huffing" hieß der gefährliche Trend, durch den sich die Teenager ein "high" versprachen.
Experten weisen allerdings darauf hin, dass die in Klimaanlagen verwendeten Stoffe weniger giftig seien und es eine hohe Konzentration über einen längeren Zeitraum brauche, bis Kühlgase eine tödliche Wirkung entfalten. Durch ein Leck in der Anlage hätte dies in dem Ressort aber durchaus der Fall sein können.
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Die Toten würden nun zunächst offiziell identifiziert, dann werde ein Pathologe nach der Todesursache suchen, teilte der stellvertretende Premierminister Chester Cooper am Sonntag mit. Polizei, Gesundheits- und Tourismusministerium sowie die US-Botschaft arbeiteten demnach eng zusammen. Laut Darville seien auch Mediziner und Wissenschaftler an den Ermittlungen beteiligt. "Unsere Gedanken und Gebete gelten den betroffenen Familien", hieß es in der Stellungnahme.
"Wir arbeiten aktiv daran, sowohl die Ermittlungen als auch die Familien der Gäste in dieser schwierigen Zeit auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen", äußerte sich das Ressort zu den Vorfällen.
Quellen: "Der Spiegel", Deutsche Presse-Agentur, "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "The New York Post"