Medienberichte Erneut Tourist aus Deutschland nach Hotelbesuch in Istanbul gestorben

Stadtansicht Istanbul mit Minaretten
In Istanbul gab es wenige Tage nach dem Tod einer deutschen Familie nun offenbar einen ähnlichen Fall, berichten türkische Medien
© Ayhan Altun / Getty Images
Nachdem eine vierköpfige Familie aus Hamburg in Istanbul an den Folgen einer Vergiftung gestorben ist, ist offenbar nun ein weiterer Tourist aus Deutschland tot.

Türkische Medien berichten übereinstimmend über den nächsten seltsamen Todesfall eines Touristen in Istanbul nach einem Hotelaufenthalt. 

Nach Angaben der Zeitungen "Haber Hürriyeti" und "Birgün" sei der 35-jährige Gürhan T. am Montag, dem 17. November, aus Deutschland für eine Messe in die Türkei gereist und in einem Hotel im Stadtteil Fatih untergekommen. Das ist derselbe Stadtteil, in dem auch das Hotel liegt, in dem die verstorbene Familie aus Hamburg untergebracht war. 

Tourist wohnte im selben Stadtteil in Istanbul wie Hamburger Familie

Nur zwei Tage später, am 19. November, sei Gürhan T. im Krankenhaus verstorben, "trotz aller Bemühungen", wie es in den Medienberichten heißt.

Wie die Zeitung "Sözcü" berichtet, sei T. ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er über Atemnot und Schweißausbruch geklagt hatte. Ein Reporter der Zeitung habe erfahren: "Im Zuge der Ermittlungen wurde festgestellt, dass er am Vortag Bohnen und Reis gegessen und Wasserpfeife geraucht hatte." 

Die Todesursache ist noch völlig unklar. Ob es einen Zusammenhang mit konsumierten Lebensmitteln oder einem möglichen Pestizideinsatz gab, werde noch ermittelt. Eine Autopsie wurde angekündigt.

Auch zwei Schwestern aus den Niederlanden im Krankenhaus

Wenige Stunden nach T.s Tod soll es einen weiteren mutmaßlichen Vergiftungsfall gegeben haben: Zwei Schwestern, Emine und Sadegül O., seien zu Besuch in Istanbul gewesen und ebenfalls im Stadtteil Fatih untergekommen. 

Auch sie seien, so schreiben es türkische Zeitungen, mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus ihrem Hotel ins Krankenhaus gebracht worden. Während die 29-jährige Sadegül O. mittlerweile entlassen werden konnte, werde ihre 16-jährige Schwester Emine weiter behandelt. Ob diese Fälle im Zusammenhang mit dem Tod der Hamburger Familie stehen, ist noch völlig unklar.

Hamburger Familien mutmaßlich an chemischer Vergiftung gestorben

Der Fall der vergifteten Hamburger Familie macht seit Tagen Schlagzeilen: Vater, Mutter, der fünf Jahre alte Sohn und die drei Jahre alte Tochter waren vor mehr als einer Woche nach Istanbul gereist. Als Todesursache hatten die Behörden zunächst eine Lebensmittelvergiftung vermutet, inzwischen gehen die Behörden von einer chemischen Vergiftung im Hotel der Familie aus. Berichten zufolge wurden die Chemikalien bei der Bekämpfung von Ungeziefer verwendet. Ein abschließender Bericht steht noch aus.

Zunächst waren die Mutter und die beiden kleinen Kinder gestorben, am Montag meldeten die Behörden auch den Tod des Vaters, nachdem er tagelang auf der Intensivstation behandelt worden war. Der Fall löste in Deutschland und der Türkei große Bestürzung aus.

ari / mit Material der Nachrichtenagentur DPA

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