US-Bundesstaat Colorado Angriff mit Verletzten – FBI untersucht mutmaßliche Terrorattacke

FBI-Agenten in Boulder, Colorado
FBI-Agenten in Boulder, Colorado. Für ihren Chef Kash Patel ist die Sache klar – er spricht von einem "gezielten Terrorangriff" 
© David Zalubowski / AP / DPA
In Boulder herrscht Verwirrung. Nachdem ein Mann eine pro-israelische Demonstranten mit Brandsätzen angriffen hat, spricht das FBI von Terror. Die Polizei ist da vorsichtiger.

Nach einer Attacke auf offener Straße mit mehreren Verletzten im US-Bundesstaat Colorado ermittelt die Bundespolizei FBI. Der Vorfall habe sich am Nachmittag (Ortszeit) in der Stadt Boulder ereignet, ein 45-jähriger Verdächtiger sei festgenommen worden, sagte der Polizeichef der Stadt, Steve Redfearn, bei einer Pressekonferenz. Zeugen zufolge habe der männlicher Täter einen behelfsmäßigen Flammenwerfer bei dem Angriff benutzt, einen Brandsatz in eine Menschenmenge geworfen und während der Attacke "Free Palestine" gerufen.

Es sei klar, dass es sich bei dem Vorfall am Nachmittag (Ortszeit) in der Stadt Boulder um einen "gezielten Gewaltakt" handele, teilte ein FBI-Vertreter auf einer Pressekonferenz am späten Abend mit. US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard und FBI-Chef Kash patel spachen hingegen von einem "gezielten Terrorangriff". Auch US-Außenminister Marco Rubio und Heimatschutzministerin Kristi Noem ordneten den Vorfall auf der Plattform X schnell als Terroranschlag ein. "Terror hat keinen Platz in unserem großartigen Land", schrieb Rubio. Man bete für die Opfer.

Attacke in Colorado: FBI-Chef spricht von "Terrorangriff", Polizei zurückhaltender

Der örtliche Polizeichef sagte hingegen, es sei noch viel zu früh, um über das Motiv zu spekulieren. Das war ein wunderschöner Sonntagnachmittag in der Pearl Street in der Innenstadt von Boulder, und diese Tat war inakzeptabel", fügte er hinzu. "Ich bitte Sie, gemeinsam mit mir an die Opfer, ihre Familien und alle Beteiligten dieser Tragödie zu denken."

Seiner Darstellung nach hatte sich eine pro-israelische Gruppe am Ort des Geschehens aufgehalten, die friedlich demonstrierte. Die Polizei versuche aktuell herauszufinden, ob diese Gruppe oder andere Personen angegriffen wurden. Der Sender CBS News berichtete unter Berufung auf Zeugen vor Ort, eine verdächtige Person habe Menschen, die an einem Marsch zur Erinnerung an die in Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln teilgenommen hätten, mit Molotowcocktails angegriffen.

Die Opfer (zwischen 67 und 88 Jahre alt) der Attacke wurden nach Angaben des Polizeichefs mit Verbrennungen und anderen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Auch der Verdächtige befinde sich derzeit im Krankenhaus.

Anschlag auf pro-israelische Demonstranten?

Die jüdische Organisation Anti-Defamation League teilte ihrerseits bei X mit, dass ihr "Berichte über einen Angriff auf die heutige Veranstaltung 'Boulder Run for Their Lives'" vorlägen.

Die Veranstaltung sei ein "wöchentliches Treffen von Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft". Damit wollen die Teilnehmer demnach auf das Schicksal der israelischen Geiseln aufmerksam machen, die mehr als anderthalb Jahre nach dem beispiellosen Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 noch immer im Gazastreifen festgehalten werden.

Der Gouverneur des Bundesstaates, der Demokrat Jared Polis, schrieb seinerseits bei X, dass seine Gedanken bei den Menschen seien, "die bei diesem hasserfüllten Terrorakt verletzt" worden und davon betroffen seien.

Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert.

DPA · Reuters · AFP
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