Nach einem Angriff auf eine pro-israelische Demonstration im US-Bundesstaat Colorado ist die Zahl der Verletzten auf zwölf gestiegen. Die Strafverfolgungsbehörden in Boulder teilten mit, vier weitere Opfer seien ausgemacht worden. Damit steige die Zahl der Verletzten von acht auf zwölf. Die zusätzlichen vier Personen hätten nur leichte Verletzungen davongetragen. Daher seien die Informationen über sie erst später bekannt geworden. Insgesamt seien noch zwei Personen im Krankenhaus und würden dort behandelt.
Angreifer wirft Molotow-Cocktails auf Demonstranten in Colorado
Der mutmaßliche Täter hatte am Sonntag in Boulder eine Gruppe von Demonstranten attackiert, die mit ihrer Aktion auf die israelischen Geiseln aufmerksam machen wollten, die noch in der Hand der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind. Die Opfer der Attacke waren zum Teil über 80 Jahre alt. Den Ermittlern zufolge warf der Angreifer zwei Brandsätze - sogenannte "Molotow-Cocktails" – in die Gruppe und rief den propalästinensischen Slogan "Free Palestine". Die Polizei von Boulder erklärte, Einsatzkräfte hätten nach der Attacke 16 weitere, nicht benutzte Molotow-Cocktails entdeckt.
Trumps Intelligenzproblem: Gegen diese Unis geht er vor

Die Columbia ist sozusagen der Ground Zero der Studentenrevolten. Noch vor der Ära Trump 2.0. hatte Washington der für ihre Jurafakultät berühmten Hochschule als erste Ivy-League-Uni überhaupt vorgeworfen, jüdische Studenten nicht ausreichend geschützt zu haben.
Der Campus mitten in Manhattan wurde im vergangenen Jahr Sinnbild und Ausgangspunkt für die wochenlangen landesweiten, heftigen Pro-Palästina-Proteste. Tatsächlich begleitet von antisemitischen Straftaten. Demonstranten wurden festgenommen, der Unterricht komplett auf Online umgestellt. Präsident Joe Biden wirkte rat- und hilflos.
Inzwischen wurde die Führung der New Yorker Uni ausgetauscht, die Regeln für Demos massiv verschärft. Ob Trump besänftigt genug ist, um die rund 400 Millionen Dollar, die er eingefroren hatte, wieder freizugeben?
Verdächtiger soll Attacke in Colorado lange geplant haben
Der Tatverdächtige wurde noch am Tatort festgenommen. Medienberichten zufolge ist er Ägypter. Nach Angaben aus dem Weißen Haus hielt er sich ohne gültiges Visum in den USA auf, im September 2022 soll er Asyl beantragt haben. Ein Touristenvisum habe er illegal überzogen. US-Justizministerin Pamela Bondi teilte mit, der Mann müsse sich wegen eines Hassdeliktes verantworten. Sie warf dem 45-Jährigen einen "antisemitischen Terroranschlag" vor. Der Bundesstaat Colorado legt Soliman darüber hinaus versuchten Mord zur Last.
Das FBI veröffentlichte unterdessen weitere Details. Soliman soll den Angriff demnach ein Jahr lang geplant haben. Er habe nach eigenen Angaben "alle Zionisten töten wollen", wie es in einer eidesstattlichen Erklärung hieß.
Trump macht Biden verantwortlich
US-Präsident Donald Trump hat den Angriff als "Terrorakt" verurteilt. Dies werde "nicht toleriert" und mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet, schrieb Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social. Die Justiz legt dem mutmaßlichen Täter versuchten Mord und Hassverbrechen zur Last. Ihm droht lebenslange Haft.
Trump machte für den Angriff seinen Vorgänger Joe Biden von der Demokratischen Partei verantwortlich. Der Verdächtige sei wegen Bidens "lächerlicher Politik der offenen Grenzen" in die USA gekommen, erklärte Trump. US-Außenminister Rubio drohte allen "Terroristen, ihren Familienangehörigen und Sympathisanten von Terroristen" mit Abschiebung. Die Trump-Regierung werde sie "finden, ihr Visum aufheben und sie ausweisen", schrieb Rubio im Onlinedienst X. Das könnte laut US-Medien unter anderem die Tochter des Verdächtigen treffen.
Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, verwies darauf, dass es sich bei einem der Opfer um einen Holocaust-Überlebenden handeln soll. Juden kollektiv für die Ereignisse im Nahen Osten verantwortlich zu machen, sei "offensichtlich antisemitisch, und das passiert derzeit in zu vielen Ecken Amerikas", kritisierte Schumer, der selbst Jude ist. Die israelische Regierung hatte zuvor von einem "antisemitischen Terrorangriff auf Juden" gesprochen.