Ein Pharmazeutik-Vertreter in Bombay lernte drei gut angezogene Herren aus Nigeria kennen. Sie stellten sich als Konsulatsangehörige vor und versprachen dem Inder, ihm die Wege für Geschäfte in ihrem Heimatland zu ebnen. Beim nächsten Treffen vertrauten sie ihm flüsternd an, sie seien in der Lage, schwarzes Papier in Dollarnoten zu verwandeln. Allerdings brauche es dazu ein besonderes Elixier. Ein paar Tropfen davon hätten sie noch und damit wollten sie dem indischen Freund ihre modernen Alchemiekünste demonstrieren.
Alchemie
Alchemie galt im Mittelalter als die "Königliche Kunst". Es war eine Pseudo-Wissenschaft, die auf der Grundannahme beruhte, chemische Elemente könnten ineinander umgewandelt werden. Am bekanntesten ist wohl der Zweig der Alchemie, der sich der künstlichen Goldherstellung widmete.
Das Trio nahm schwarze Blättchen in Dollarschein-Größe, besprengte sie mit der geheimnisvollen Substanz aus einem Fläschchen für Nasentropfen, rieb die Scheine ausgiebig zwischen den Handflächen - und als die Hände sich öffneten, waren aus den schwarzen Papierchen funkelnagelneuen Greenbacks geworden.
40.000 Euro für einen Dollarregen
Leider sei mit ein paar Tropfen noch kein Dollar-Regen zu machen, erklärten die angeblichen Diplomaten ihrem neuen Freund. Dazu brauche es schon einen Eimer der Chemikalie mit der Zauberformel. Je mehr, desto besser für eine richtige Dollarflut. Und die Substanzen für das Wunderwasser seien verständlicherweise nicht billig. Der Inder sah sich schon als Milliardär. Was waren da schon die zwei Millionen Rupien (ca. 40.000 Euro), die er dem Trio zum Kauf der Zutaten überließ?
Erst spät wurde der er misstrauisch und zeigte die modernen Alchemisten an. Die Polizei schnappte das Trio. "Ein ganz einfacher Taschenspieler-Trick", erklärte ein Polizeisprecher die wundersame Geldumwandlung, "die Gauner ließen die schwarzen Blättchen unter die Manschetten rutschen und schüttelte dann die Dollarnoten aus dem Ärmel."