Nach der Sicherheitspanne auf dem Münchner Flughafen fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, dessen Laptop-Computer den Sprengstoffalarm ausgelöst hat. Es könnte sich um einen Geschäftsmann mittleren Alters handeln, sagte Bundespolizei-Sprecher Thomas Borowik am Donnerstagmorgen in München. Der Mann wurde bislang nicht gefunden und könnte gleich nach dem Alarm den Flughafen in einer Maschine verlassen haben. Die Fahndung läuft aber weiter. "Die Polizei hat ein Interesse daran, den Fall komplett zu klären", sagte der Sprecher.
Bei der Sicherheitskontrolle schlug ein Scanner gegen 15.30 Uhr positiv auf Sprengstoff an, als das Notebook des Mannes überprüft wurde. Der Mann ergriff offenbar seinen Computer, lief weiter in den Abflugbereich und verschwand spurlos. Möglicherweise bekam der Mann nicht mit, dass eine weitere Überprüfung anstand. Von ihm gibt es auch die Bilder einer Überwachungskamera. Große Teile des Terminals wurden für mehrere Stunden gesperrt. Es kam zu zahlreichen Verspätungen.
Unterdessen forderte der für die Bundespolizei zuständige Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Josef Scheuring, die Sicherheitsvorkehrungen auf deutschen Flughäfen zu prüfen. Eine Lücke könne sich ein Flughafen nicht leisten. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte er: "Wenn man jemanden kontrolliert, muss man ihn auch festhalten können." Zwar sei das Geschehen aus der Distanz nur schwer zu beurteilen, es sei aber naheliegend, dass entweder zu wenig Personal am Kontrollschalter zur Verfügung gestanden haben oder aber die Ausbildung der Leute mangelhaft gewesen sei. Die Kontrollen werden von einer Firma im Auftrag der Regierung von Oberbayern durchgeführt. Nachdem der Sprengstoffdetektor anschlug, dauerte es laut Bundespolizei etwa zehn Minuten, bis sie informiert wurde.