Friedensnobelpreis Der Sänger und der General

Viel haben der ehemalige US-Außenminister Colin Powell und U2-Sänger Bono nicht gemeinsam. Der eine singt im Hauptberuf, der andere ist Politiker. Was sie eint: Beide sind für den Friedensnobelpreis nominiert.

Eigentlich hält das fünfköpfige Komitee für den Friedensnobelpreis die Liste mit den Nominierungen 50 Jahre lang geheim. Allerdings geben oftmals die Nominierenden die Namen ihrer Kandidaten bekannt. So auch in diesem Jahr. Unter anderem wurden der ehemalige General und Ex-US-Außenminister Colin Powell und der Sänger der irischen Rockgruppe U2, Bono, nominiert. Powell für sein Bemühen um ein Ende des 1983 begonnenen Bürgerkriegs im Sudan; Bono für sein Bestreben, die reichen Nationen zu einem Schuldenerlass gegenüber den armen Staaten zu bewegen.

Insgesamt gingen diesmal 199 Vorschläge bei dem norwegischen Nobelpreiskomitee ein. Neben 163 Personen stehen auch 36 Organisationen auf der Liste - ein neuer Rekord. Neben Bono und Powell stehen unter anderem auch der venezolanische Präsident Hugo Chavez, die im Exil lebende Schriftstellerin Taslima Nasrin aus Bangladesch, der frühere Gouverneur des US-Staates Illinois und Todesstrafengegner George Ryan auf der Liste.

Ebenso nominiert sind: Hidankyo, eine Gruppe japanischer Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki, sowie der aus der Haft entlassene israelische Atomwissenschaftler Mordechai Vanunu. Norwegischen Medien zufolge wurden auch Papst Johannes Paul II., die Heilsarmee, der indische Musiker Ravi Shankar und der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel nominiert.

Im vergangenen Jahr erhielt die kenianische Umweltschutz-Aktivistin Wangari Maathai den Friedensnobelpreis. Der Preis wird stets am 10. Dezember überreicht, dem Geburtstag des Stifters Alfred Nobel.

AP
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