Obszöne Schokofiguren Bäcker darf weiter "rassistische" Kuchen zeigen

Ein Gericht verbot einem französischen Bäcker aus Grasse Schokofiguren mit übergroßem Penis und dicken Brüsten zu präsentieren. Doch der Bürgermeister weigerte sich, gegen den Mann vorzugehen.

Das oberste französische Gericht hat ein gerichtliches Verbot zur Ausstellung von als "rassistisch" eingestuften Schokoladenfiguren in einer Bäckerei von Grasse gekippt. Der Verfassungsrat urteilte am Donnerstag, dass die Präsentation der farbigen Figuren in obszöner Haltung, die sich bewusst der kolonialen Darstellungsweise bediene, zwar schockieren könne. Die Weigerung des Bürgermeisters, für die Entfernung der Schokoladenfiguren zu sorgen, stelle aber keinen Angriff auf die Grundrechte dar, der ein gerichtliches Verbot der Ausstellung der Figuren rechtfertige.

Die Anti-Rassismus-Organisation Cran hatte die Figuren aus schwarzer Schokolade, die einen Mann mit übergroßem Penis und eine Frau mit dicken Brüsten darstellen, als rassistisch gewertet. Nachdem der Bürgermeister des südfranzösischen Grasse sich geweigert hatte, gegen den Bäcker vorzugehen, hatte Cran Anzeige erstattet.

"Farbige Menschen in grotesker Haltung"

Ein Verwaltungsgericht in Nizza wies daraufhin Ende März den Bäcker an, die rund zehn Zentimeter großen Schokofiguren nicht länger im Schaufenster zu präsentieren. Die Stadt wurde zudem zu einem Bußgeld verurteilt.

Das Gericht in Nizza sah in den Figuren, die "zwei farbige Menschen in grotesker und obszöner Haltung" zeigten, eine Verletzung der menschlichen Würde, insbesondere der Menschen aus Afrika. Dem Bäcker Yannick Tavolaro, der die Figuren seit 15 Jahren unter dem Namen Gott und Göttin produziert, wurde aber erlaubt, sie weiter herzustellen und zu verkaufen. Nun entschied das oberste Gericht, dass sie auch wieder ausgestellt werden dürfen.

AFP
mka/AFP

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