Spektakel am Himmel Reger Flugverkehr über Hessen – eine Viertelmillion Kraniche überquert das Bundesland

Kraniche fliegen in einer Formation am rötlichen Himmel
Ein Schwarm von Kranichen bei Sonnenuntergang. Die Tiere starten derzeit bei gutem Wetter morgens in Frankreich und überfliegen dann Hessen am frühen Nachmittag
© Global Travel Images / Picture Alliance
In Hessen lohnt sich derzeit ein Blick gen Himmel. Kraniche auf dem Weg aus ihren Winterquartieren sorgen für ein unvergleichliches Naturschauspiel.

Über Hessen herrscht reger Flugverkehr – die Kraniche sind auf der Reise aus ihren Winterquartieren und überfliegen zu Hunderttausenden das Bundesland, das auf ihrer Hauptreiseroute liegt. Die großen Vögel sind auf dem Weg in nördlichere und östliche Regionen, ein paar Exemplare wurden bereits gesichtet. 

Der Naturschutzbund Nabu, der jetzt auf dieses unvergleichliche Naturschauspiel aufmerksam machte, rechnet allein für Hessen damit, dass 250.000 Kraniche in den kommenden Wochen Teile des Bundeslandes überqueren werden. Bei sonnigem Wetter mit Wind aus Südwest bestünden besonders gute Chancen, Schwärme zu sichten, da sich die Kraniche dann gern im Wind treiben ließen.

Vogelzug geht von Spanien über Frankreich und Hessen in Richtung Osten und Norden

Den Winter haben die Kraniche laut Nabu in Südspanien verbracht, jetzt steuern sie den Osten Deutschlands und Nordeuropas an.

Laut den Naturschützern folgt der Flug nach speziellen Kranich-Plänen: Am frühen Morgen starteten die Tiere bei gutem Wetter in Frankreich, etwa gegen 14 Uhr würden sie dann das Rhein-Main-Gebiet überfliegen, bevor es am späten Nachmittag weiter in Richtung Nordhessen gehe. Danach würden die Vögel Kurs in Richtung Weser nehmen.

Ist das Wetter schlecht, rasten sie auch zuweilen und lassen sich zu diesem Zweck an Flüssen und auf großen Wiesen nieder. Wer die Vögel beobachten möchte, sollte aber nur bis auf 300 Meter herangehen, um die erschöpften Kraniche nicht zu stören. Die lange Reise ist sehr kräftezehrend für die Tiere. Der Nabu ruft interessierte Bürger dazu auf, Kranich-Sichtungen auf der Website "Kranich-Hessen.de" zu melden. Die Daten sollen helfen, den Vogelzug besser zu verstehen.

Seit etwa einer Woche ist der Vogelzug den Informationen zufolge im Gange – allein am Mittwoch seien gut 10.000 Tiere über Hessen gesichtet worden. Die Wetterbedingungen seien an dem Tag gut gewesen.

Bestand der Kraniche hat sich seit den 70er Jahren in Deutschland erholt

Ende der 70er-Jahre noch sehr selten, haben sich die Kranich-Bestände nach Daten der Vogelschützer seitdem wieder etwas erholt. Laut Nabu brüten etwa 11.000 Paare in Deutschland. Die Vögel mit ihren langen Hälsen und langen Beinen sind an ihrem aschgrauen Gefieder zu erkennen – und auch an ihrem Gesang, der als "schmetterndes Trompeten" beschrieben wird.

Zum Brüten benötigen Kraniche feuchte Gebiete wie Feuchtwiesen oder Hochmoore. Sie ernähren sich sowohl pflanzlich als auch tierisch, fressen also größere Insekten, Regenwürmer und andere kleine Tiere sowie Feldpflanzen und Beeren. Auch liegen gebliebene Kartoffeln finden sie schmackhaft.

Quellen: "Hessenschau", "FAZ", Nabu

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