In einem achtstöckigen Hochhaus in Gelsenkirchen-Beckhausen hat es am Mittwochmorgen gebrannt. Das Feuer soll im Erdgeschoss in der Wohnung eines 60-Jährigen ausgebrochen sein. Der Bewohner soll offenbar ein Messie sein, der Tausende Zeitungen in seiner Wohnung aufbewahrt haben soll, wie mehrere Medien berichten. Eine Nachbarin sagte RTL gegenüber, dass er einen Heizlüfter in der Wohnung gehabt hätte. "Er soll eingeschaltet und in der Nähe der Zeitungen gewesen sein. Logisch, dass so etwas irgendwann passiert", ergänzt sie.
Weitere Nachbarn sollen den 60-Jährigen dabei gesehen haben, wie er während des Brandes um vier Uhr morgens mit gepackter Tasche vor dem Haus gestanden und den lodernden Flammen zugeschaut haben soll. Laut Medienberichten liege gegen ihn eine Räumungsklage vor, welche am darauffolgenden Tag vollzogen werden sollte.
Papagei Coco rettet sein Frauchen
Alle Anwohner:innen des Hochhauses wurden zeitnah aus dem Gebäude gerettet. Eine hatte besonderes Glück, da sie von dem Brand zunächst nichts mitbekommen hatte. Erst als ihr Papagei Coco gegen vier Uhr morgens lautstark Alarm schlug, wachte sie auf. "Hätte mein Papagei mich nicht geweckt, würde ich nicht mehr hier stehen", sagt sie. "Denn ich bin schwerer Asthmatiker, das ist ganz schlimm gewesen."
Die Feuerwehr habe etwa 20 weitere Menschen aus dem Gebäude gerettet, sechs von ihnen über eine Drehleiter. 17 Hausanwohner wurden zeitweise in einem Linienbus untergebracht. Vier weitere Menschen wurden mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

"So etwas haben wir noch nicht gesehen"
Die Löscharbeiten des Hochhauses zogen sich bis in den Mittag. Anschließend hatte die Feuerwehr damit zu kämpfen, das sogenannte Brandgut aus der Wohnung des 60-jährigen Anwohners zu schaffen. Sie soll derart vorgestellt gewesen sein, dass sie die Löscharbeiten erschwerte. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte: "So etwas haben wir noch nicht gesehen." Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute an dem Einsatz beteiligt.