Eine massive Sturmflut hat am Wochenende ganze Strandabschnitte der italienischen Adria-Küste mit sich gerissen. Besonders betroffen sind die Badestrände von Jesolo, Bibione und Lignano. Neben einem Unwetter mit Gewitter und Hagel fegte die "Bora", ein kalter Nordwind, über die beliebte Urlaubsregion. Die Böen drückten die Sturmflut gegen die Küste, wo die Wassermassen Sonnenschirme, Wachtürme und Sand verschluckten.
"Mehr als ein Kilometer der Küste ist ins Meer verschwunden. Eine erste vorsichtige Schätzung beläuft sich auf 30.000 Kubikmeter verlorenen Sand", sagt Gianfranco Prataviera, Präsident der Strandbetreiber Bibione Spaggia, dem Online-Portal "Wetter.at". Die Bilder aus dem Badeort nördlich von Venedig verbreiteten sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken. Darauf zu sehen ist, wie die Flut eine Kerbe in die Küste geschlagen hat. Einen Meter Höhenunterschied liegen nun zwischen Strand und Meer.
In Anbetracht der bevorstehenden Feiertage und Ferien sind die Schäden in den Urlaubsorten für die Tourismus-Branche eine Katastrophe. Allein in Lignano rechnet man zum Pfingstwochenende laut "Heute.at" mit 80.000 Gästen.
Italien richtet Strände wieder her
"Für uns ist das ein Notfall. Die Touristen kommen in Massen und wir haben keinen Strand anzubieten", zitiert das Portal den Strandmanager von Jesolo, Alessandro Iguadala, aus einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung "Il Gazzettino". Es sei das erste Mal, dass die "Bora" solche Schäden anrichte. Mit Sandreserven der Gemeinde soll der Strand von Jesolo kurzfristig wieder hergerichtet werden. Seit Montag laufen die Arbeiten. Doch langfristig reiche das nicht aus. "Es fehlen umwelttechnische Studien sowie Konzepte und eine Infrastruktur. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", mahnt Iguadala.
Kulinarische Todsünden, die Ihnen kein echter Italiener verzeiht

Während man in Sizilien an Pfingsten mit bis zu 40 Grad rechnet, erwarten Meteorologen für den Norden feuchte und instabile Luftmassen – Windböen, Hagel und erneute Stürme nicht ausgeschlossen.