Das Bangen um Laura Dahlmeier war letztlich vergebens: Am Montag war die ehemalige deutsche Biathletin beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge schwer verunglückt. Ihre Seilpartnerin setzte zwar umgehend einen Notruf ab, doch am Mittwoch meldete ihr Management, dass die 31-Jährige den Unfall nicht überlebt hat.
Noch kurz zuvor war die Rettungsmission wieder aufgenommen worden. Doch wegen schlechter Wetterbedingungen konnte zunächst kein Rettungshubschrauber starten. Die Mission könne nur am Boden stattfinden, erklärte ein Behördensprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Hoffnungen ruhten auf zwei Kletterteams, die versuchten, zu Dahlmeier zu gelangen.
Thomas Huber und Laura Dahlmeier kennen sich
Laut der Nachrichtenagentur AFP waren drei amerikanische und ein deutscher Bergsteiger zur Rettung Dahlmeiers unterwegs. Bei Letzterem handelte es sich um den berühmten Extremkletterer Thomas Huber. Er ist der ältere Bruder der "Huberbuam" aus Oberbayern, die für ihre zahlreichen schwierigen Besteigungen bekannt sind. Zur Spezialität von Thomas und Alexander Huber gehört insbesondere das sogenannte Speedklettern.
Das Leben von Laura Dahlmeier in Bildern

Thomas Huber kennt sich im Karakorum-Gebirge gut aus, hat dort mit seinem Bruder einige Aufsehen erregende Touren unternommen. Er ist Ehrenmitglied der Wohltätigkeitsorganisation "Himalaya-Karakorum-Hilfe". Auch zu Laura Dahlmeier hat Huber eine persönliche Beziehung. 2023 schrieb er das Vorwort für Dahlmeiers Buch "Wenn ich was mach, mach ich's gscheid", ein Buch über das Bergsteigen.
Thomas Huber war selbst in Pakistan
"Laura ist schwer verletzt, vermutlich am Kopf – und ich habe mich dann sofort entschieden, in diese Geschichte mit einzusteigen", sagte Huber in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk über eine Nachricht, die ihn erreicht hatte. Er selbst war zu dieser Zeit ebenfalls in Pakistan. "Ich habe mich sofort angeboten, meinen Rucksack zu packen und zu warten, bis der Helikopter mich vom Basislager abholt."
"Ich weiß von Laura, dass sie immer von einem Berg geschwärmt hat – und das ist der Laila Peak", sagte Profibergsteiger Huber. "Wir waren im Vorfeld schon sehr oft in Kontakt, weil sie Erfahrungen brauchten, wie die Berge da ausschauen. Und ich habe ihnen vieles erzählt, auch Möglichkeiten gegeben, welche Berge für sie vielleicht geeignet wären."
Nach einem mehrmaligen Überflug mit dem Hubschrauber am Laila Peak hätten sie aber gewusst, dass "Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war".