Wildtiere in der Stadt Warum der "Brad Pitt der Pumas" in Los Angeles ein Star ist

Puma P22 bei Nacht im Griffith Park in Los Angeles
P22 durchstreift den Griffith Park in Los Angeles 
© Associated Press / Picture Alliance
P22 ist der berühmteste Puma von Los Angeles. Das Tier lebt seit zehn Jahren in der Metropole. Und hat Starstatus. 

Den "wildesten Star von Hollywood" nennt der britische "Guardian" ihn: P22 ist der berühmteste Puma von Los Angeles. P22 ist stadtbekannt. Der Buchstabe P für Puma gefolgt von einer Zahl – diese Namen geben Biologen des National Park Service den Tieren aus den Santa Monica Mountains, wenn sie deren Bewegungen untersuchen. P22 verfolgen sie dank eines Tracking-Halsbands seit genau zehn Jahren. Damals wurde der Puma erstmals im Griffith Park gesichtet. 

Der Griffith Park ist ein riesiger Park mit 17 Quadratkilometern Fläche. Hier steht auch das berühmte Hollywoodschild. Es gibt ein berühmtes Bild von P22 – was wäre ein echter Star ohne ikonische Aufnahmen? –, das ihn bei einem nächtlichen Streifzug durch die Hügel Hollywoods zeigt mit den leuchtenden Buchstaben im Hintergrund. 

In Los Angeles gibt es eine Ausstellung und ein Wandbild für den Puma

Wissenschaftler gehen davon aus, dass P22 ursprünglich aus den Santa Monica Mountains stammt und dann in den Griffith Park wanderte. Dabei musste er Außerordentliches leisten: Zwei Autobahnen überqueren, die Freeways 405 und 101. Die Entdeckung von P22 im Griffith Park faszinierte Wissenschaftler. Hier kommen Stadt und Natur zusammen. Beth Pratt von der Umweltschutzorganisation National Wildlife Federation sagte dem "Guardian", dass L.A., verrufen als smogerfüllt und Betondschungel, die Welt eines Besseren belehre, in dem die Stadt einem Puma ein Zuhause biete. Sie nennt P22 den "Brad Pitt der Pumas". Er sei attraktiv, rätselhaft und unglücklich verliebt. Er habe keine männlichen Mitbewerber in seinem Gebiet, aber auch keine Hoffnung, eine Partnerin zu finden. 

Dafür funktioniert das Zusammenleben von P22 und den Menschen gut. Der Puma habe noch nie eine Gefahr für Menschen dargestellt und sich dazu entschieden, friedlich zu koexistieren, schreibt der "Guardian". Stippvisiten in Gärten können den Anwohnern allerdings Schrecken einjagen. Und P22 wird verdächtigt, vor ein paar Jahren einen Koala im Los Angeles Zoo getötet zu haben. Was zu Änderungen im Zoo führte – nicht zu Konsequenzen für P22.

Die Menschen von Los Angeles sind nachsichtig mit ihrem Lieblingspuma und sie haben ihn schon an allerlei Orten verewigt: in einem Wandbild, in einer Ausstellung und Umweltschützerin Beth Pratt mit einem Tattoo auf ihrem Oberarm. Sie sagt über P22, dass er wie viele Angelenos entspannt sei und gerne unter dem Hollywoodschild abhänge. Und er habe es durch den brutalen Verkehr auf der 101 und der 405 geschafft. P22 ist außerdem zu einem Symbol geworden für bessere Lebensräume für Wildtiere. Demnächst setzt Los Angeles den Spatenstich für ein riesiges Wildwechsel-Projekt. Es soll den Bewegungsspielraum von Pumas und anderen Tieren vergrößern. 

Auf der Facebook-Seite "P22 Mountain Lion of Hollywood" mit rund 17.000 Followern gratuliert P22 übrigens den Los Angeles Rams zum Sieg beim Super Bowl. Wie es sich für einen echten Lokalpatrioten gehört.  

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