Polizei-Großeinsatz München: Student sitzt mit Waffe in Uni-Vorlesung

Was macht ein Student in einer Vorlesung mit einer Waffe? Eine Frage, die in München die Polizei auf den Plan rief. Mit einem Großaufgebot rückten die Beamten an. Wenig später folgte die Entwarnung.

Er kam zur Vorlesung mit Burberry-Schal – und einer Schusswaffe am Hosenbund. Am Dienstagmorgen sorgte ein 18-jähriger Student an der Ludwig-Maximilians-Universität in München mit einer Pistole im Holster für einen Schrecken bei seinen Kommilitonen. Einer von ihnen informierte die Polizei, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Der junge Mann habe die Waffe bereits am Montag getragen, teilte ein weiterer Student der "Bild" mit.

40 Streifen- und zivile Beamte rückten an. Die Polizisten führen den 18-Jährigen aus dem Hörsaal ab und nahmen ihn vorläufig fest. Wenig später gab es Entwarnung: Bei der Waffe handelte es sich um eine Schreckschusspistole. Der Student besitze einen Waffenschein und dürfe die Pistole zumindest verdeckt tragen. Er habe niemanden bedroht oder in Gefahr gebracht, teilte die Polizei mit.

Student in München fühlt sich sicherer mit Waffe

Dementsprechend werde der Einsatz kaum Konsequenzen nach sich ziehen. Denn der junge Mann habe sich laut Polizei nicht strafbar gemacht. Allerdings habe er möglicherweise gegen Vorschriften der Universität verstoßen, die ein Mitführen von Waffen im Gebäude verbieten. Das sei derzeit aber noch offen, sagte ein Polizeisprecher.

Warum er die Waffe mit in die Vorlesung gebracht hat? Der Grund seien Angstzustände, soll der 18-Jährige bei den Beamten ausgesagt haben. Er fühle sich einfach sicherer, wenn er die Waffe bei sich trage, erläuterte der Polizei-Sprecher. Bei Schreckschusswaffen werden keine Projektile abgefeuert, sondern Kartuschen mit Knall- oder Reizgas. Nach Angaben der Polizei sind solche Waffen nicht tödlich. Bei unsachgemäßer Handhabung seien aber erhebliche Verletzungen möglich.

Nach Angaben der "Bild" ist der Vater des Studenten der CSU-Politiker und Berufsoffizier Jürgen Baumgärtner aus Franken. Seit 2013 vertritt er im Landtag den Stimmkreis Kronach/Lichtenfels. Sein Sohn habe seine eigene Persönlichkeit und sein eigenes Leben, sagte Baumgärtner auf "Bild"-Anfrage. "Ich werde mich mit ihm treffen und mit ihm darüber reden", kündigte er an.

Quellen: "Bild", "Der Spiegel"

dpa

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