Der Mord an Versicherungsunternehmens-Chef Brian Thompson in Manhattan hat Folgen. Wie US-Medien berichten, sind zahlreiche Firmen in den USA um die Sicherheit ihrer Top-Leute besorgt. Denn die Polizei warnt nach dem Anschlag vor Nachahmungstätern.
Der Mord an Thompson sei ein symbolischer Angriff gewesen und könne andere dazu inspirieren, gegenüber hochrangigen Führungskräften gewalttätig zu werden, heißt es in einem Polizei-Bericht. Der mutmaßliche Täter Luigi Mangione sehe sich als "Held", der gegen Korruption und Ungerechtigkeiten im Gesundheitswesen ankämpfe. In den USA geht nun die Angst um, Medienberichten zufolge stiegen die Anfragen an Sicherheitsfirmen rapide an. Die amerikanische Geschäftswelt sei nervös, wird ein Sicherheitsexperte bei "CNN" zitiert. Momentan sei die Gesundheits-Industrie das Ziel – aber wer komme als nächstes?
Nach Manhattan Mord: In New York häufen sich Plakate mit Fotos von CEOs
So haben mittlerweile zahlreiche Firmen die Fotos ihrer Führungskräfte von den Websites entfernt, um diese vor möglichen Angriffen zu schützen. Das Krankenversicherungs-Unternehmen Medica etwa hat kurzfristig sogar seinen Hauptsitz in Minnesota komplett geschlossen. Andere haben bewaffnetes Sicherheitspersonal vor den Büros positioniert. Generell sei vielerorts das Sicherheitsbudget erhöht worden, und auch die Sicherheitschecks von Post an CEOs würden verstärkt.
Die Angst scheint berechtigt: In New York tauchten seit dem Mord zahlreichen Plakate mit den Gesichtern anderer CEOs auf, im Netz wird der mutmaßliche Täter Luigi Mangione von vielen als Märtyrer gefeiert. Auch wütende Berichte über Erlebnisse und Kämpfe mit Krankenversicherungen häufen sich in den sozialen Medien. Besonders die Mitarbeitenden von United Healthcare, der Firma, für die das Opfer Brian Thompson arbeitete, berichten von Anschuldigungen und Drohungen. So schildert eine Frau laut "New York Times", Bekannte hätten ihr nach der Tat gesagt, sie sei dafür verantwortlich, dass Millionen Menschen keine lebensrettende medizinische Versorgung bekämen und solle aus Anstand ihren Job kündigen. "Dabei tun wir unser Bestmögliches in dem bestehenden System", so die Mitarbeiterin.
Das und das große internationale Interesse am Täter und der Tat habe die Polizei zu ihrer Warnung veranlasst. Mangione selbst hat nach seiner Festnahme keine Reue gezeigt. "Ich entschuldige mich für den Unmut und das Trauma, das verursacht wurde. Aber es musste getan werden", soll der mutmaßliche Todesschütze gesagt haben.