Fast acht Jahre nach dem verheerenden Brand in der Gletscherbahn von Kaprun (Österreich) ist jetzt eine Einigung über die Entschädigungssumme für die Opfer und ihre Angehörigen erzielt worden. Das gab der Chef der österreichischen Nationalbank, Klaus Liebscher, bekannt.
Nach seinen Angaben haben die 451 beteiligten Personen, die Schadensersatz beantragt hatten, einen Kompromiss über die auszuzahlende Summe akzeptiert. Insgesamt sollen die Familien in den nächsten Wochen 13,9 Millionen Euro erhalten.
Bei dem Unglück im November 2000 waren 155 Menschen, unter ihnen 37 Deutsche und 92 Österreicher, verbrannt oder erstickt. Nur zwölf Menschen überlebten die Katastrophe. Nach österreichischem Recht hatten die Opfer und ihre Angehörigen keinen Rechtsanspruch auf eine Entschädigung, nachdem die rund 20 Angeklagten im Fall des verheerenden Feuers in zwei Instanzen freigesprochen worden waren. In der Folge versuchten Angehörige der Opfer, vor US-Gerichten Schadensersatz zu erstreiten.
Die jetzt bereitgestellte Summe wurde vom Staat Österreich sowie von Firmen und Versicherungen zur Verfügung gestellt. Im Durchschnitt erhält jeder Antragsteller rund 30.000 Euro je nach Verwandtschaftsgrad. Anwälte der Opfer hatten immer wieder beklagt, dass die Entschädigungssumme zu gering sei und kaum genüge, die Kosten in dem jahrelangen Verfahren zu bezahlen.