Erst der Kampf um politische Lösungen, dann der Kampf auf der Matte: Großbritanniens Premierminister David Cameron und sein prominenter Gast Wladimir Putin haben sich am Donnerstag die Finals im olympischen Judo-Wettbewerb angesehen.
Putin bewies dabei einen guten Riecher: Russlands Weltmeister Tagir Chajbulajew sicherte sich Gold in der Klasse bis 100 Kilogramm. Nach dem erfolgreichen Schulterwurf von Chajbulajew sprang Putin spontan von seinem Platz fast direkt an der Matte auf, reckte die Arme in die Höhe und feierte seinen Olympiasieger. Für die Russen war es bereits der dritte Sieg bei den Judo-Wettbewerben.
Der russische Präsident ist selbst ein ausgezeichneter Judo-Kämpfer gewesen und trägt den schwarzen Gürtel. Putin ist Ehrenpräsident des Internationalen Judoverbandes und früherer Stadtmeister von St. Petersburg.
Russland in der Kritik
Dem scherzhaft gemeinten Aufruf von Londons Bürgermeister Boris Johnson, sich den gestählten Oberkörper frei zu machen und mitzumachen, folgte Putin jedoch nicht. Er behielt seinen dunklen Anzug an und blieb auf der Tribüne.
Vor ihrem Besuch bei den Olympia-Wettkämpfen hatten die beiden Politiker in der Downing Street über die Geschehnisse in Syrien debattiert. Russland steht im Westen in der Kritik, weil das Land Sanktionen gegen das Assad-Regime nicht in voller Härte mitträgt. Außerdem ging es bei den Treffen um Menschenrechte und um bilateralen Handel.