Sieben zum Tode verurteilte Häftlinge im US-Bundesstaat Arkansas müssen nicht mehr damit rechnen, in den nächsten Tagen hingerichtet zu werden. Der Oberste Gerichtshof von Arkansas setzte am Freitag die Hinrichtung von Bruce Ward aus, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Wenig später untersagte ein Bezirksgericht in sechs anderen Fällen vorläufig den Gebrauch des Medikaments Vecuronium, das Teil der Giftmischung für die Exekutionen ist.
Arkansas wollte von Ostermontag an binnen elf Tagen sieben Häftlinge hinrichten lassen. Der Grund dafür ist, dass Ende des Monats das Haltbarkeitsdatum für noch vorhandene Dosen des Medikaments Midazolam ausläuft, das Teil des Giftcocktails ist. Geklagt hatte der Pharmahändler McKesson, der das Mittel an den Bundesstaat verkauft hatte. Menschenrechtsaktivisten, hatten gegen die geplanten Fließband-Hinrichtungen protestiert.
Staatsanwältin will die Entscheidung anfechten
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates, Leslie Rutledge, will die Entscheidung vom Freitag anfechten. Richter Griffen als Gegner der Todesstrafe "hätte sich von diesem Fall zurückziehen sollen", erklärte sie mit Blick auf die angebliche Teilnahme des Richters an einer Demonstration.
Von den insgesamt acht Todeskandidaten haben zwei bereits individuell einen Aufschub erwirkt. Bei einem von ihnen hatte ein Bundesrichter vergangene Woche entschieden, die geplante Hinrichtung auszusetzen. Der Richter stützte sich dabei auf eine Stellungnahme des Begnadigungsausschusses zu dem 30-Jährigen. Am Freitag entschied zudem das Oberste Gericht von Arkansas, die Hinrichtung eines 60-Jährigen zu stoppen. Der Anwalt des Mannes, Scott Braden, sagte, nun könne der Gesundheitszustand seines Mandanten geklärt werden.