Die italienische Justiz hat sich am Dienstag erneut mit der sogenannten Rubygate-Affäre um den früheren Regierungschef Silvio Berlusconi befasst. Das Kassationsgericht soll entscheiden, ob der Freispruch vom vergangenen Sommer gültig bleibt oder weiterverhandelt werden muss. Der zuständige Staatsanwalt fordert, den Freispruch aufzuheben und den Fall an das Berufungsgericht zurückzuverweisen. Dort droht ein neuer Schuldspruch.
Berlusconi war im vergangenen Juni in erster Instanz wegen Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft und zu einem lebenslangen Ämterverbot verurteilt worden. Im Juli wurde der inzwischen 78-Jährige dann aber überraschend wieder freigesprochen.
Seinerzeit hieß es zur Begründung, zwar habe Berlusconi Sex mit der damals 17-jährigen Karima al-Mahroug alias Ruby Rubacuore (Ruby Herzensbrecherin) gehabt. Er habe jedoch nicht gewusst, dass sie zum fraglichen Zeitpunkt minderjährig gewesen sei.