Einen Tag nach dem Angriff auf Silvio Berlusconi hat sich der mutmaßliche Angreifer bei dem italienischen Ministerpräsidenten entschuldigt. Er bedauere seine "feige und unkontrollierte Tat", zitierte die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Montagabend aus einem Brief des 42-jährigen Massimo Tartaglia, der seit dem Angriff vom Sonntagabend in Polizeigewahrsam ist.
Berlusconi lag am Montag mit gebrochener Nase, zwei abgebrochenen Zähnen und Kopfschmerzen in einem Mailänder Krankenhaus. Er wurde mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt, eine Operation war nach Angaben der Ärzte aber nicht erforderlich.
Berlusconis Sprecher Paolo Bonaiuti sagte, der Ministerpräsident habe sich noch auf der Fahrt zu der Wahlveranstaltung am Sonntag besorgt über ein Klima des Hasses geäußert. "Er sagte mir: 'Wissen Sie, dieses Klima des Hasses und der Spannung macht mir wirklich Sorgen. Denken Sie nicht, dass mir etwas zustoßen könnte?'" Berlusconi ist wegen eines Sexskandals und diverser Korruptionsanklagen in Bedrängnis.
Der Angreifer hatte Berlusconi in der norditalienischen Wirtschaftsmetropole am Ende einer Parteiveranstaltung eine Statuette ins Gesicht geworfen. Der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen. Es handelt sich laut Polizei um einen 42 Jahre alten Mann. Er sei nicht vorbestraft, habe aber in der Vergangenheit psychische Probleme gehabt