Streit im Bürgeramt Frankfurt will keine Burka-Trägerinnen im öffentlichen Dienst

Nach ihrer Elternzeit will eine muslimische Mitarbeiterin in einem Bürgeramt in Frankfurt am Main nur noch in Burka zum Dienst erscheinen. Das will die Stadt mit allen Mitteln verhindern und bekommt dabei Rückendeckung über alle Parteigrenzen hinweg.

Die Stadt Frankfurt will im Bürgeramt keine Mitarbeiterin in einer Burka dulden. Eine 39-Jährige mit marokkanischen Wurzeln hatte angekündigt, künftig im Ganzkörperschleier ihren Dienst zu verrichten. "Das werden wir mit allen rechtlichen Mitteln verhindern", sagte Personaldezernent Markus Frank (CDU) am Montag. Medienberichten zufolge will die Frau nach ihrer Elternzeit von diesem Dienstag an (1. Februar) wieder arbeiten - nicht wie zuvor nur mit Kopftuch, sondern mit Burka. Damit werde "ganz klar" eine Grenze überschritten, sagte Stadtrat Frank. Sollte die Frau verschleiert erscheinen, müsse sie wieder gehen.

Nach Franks Worten muss sich offensichtlich erstmals eine deutsche Großstadt mit einem solchen Fall befassen. Die 39-Jährige ist seit mehreren Jahren bei der Stadt Frankfurt beschäftigt. Sie arbeitet im Bürgeramt der Mainmetropole und hat damit engen Kontakt zu Bürgern. "Wir können nicht zulassen, dass eine Mitarbeiterin voll verschleiert den Bürgern gegenübersitzt. Unsere Mitarbeiter zeigen Gesicht, in den meisten Fällen ein freundliches", sagte Frank. Die Burka verhindere Bürgernähe, zudem sei diese mit der Emanzipation unvereinbar.

Für seine Haltung bekam der Stadtrat über die Parteigrenzen hinweg Rückendeckung. Personaldezernent Frank hofft nach eigenen Angaben noch auf eine Einigung. Derzeit gebe es Gespräche mit der Mitarbeiterin. Sollte sie sich aber weigern, den Schleier abzulegen, müsse sie mit Konsequenzen rechnen - bis hin zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses.

DPA
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