Angriff Schüler bedroht Lehrer mit Pistole

Wegen eines Streits hat ein 14-jähriger Schüler im bayerischen Rötz seinen Lehrer mit einer Pistole bedroht. Als der Pädagoge den Achtklässler entwaffnen wollte, löste sich ein Schuss aus dem Revolver.

Ein Streit zwischen dem Klassenlehrer und dem 14- jährigen Schüler hat am Montag zu dem Schuss in einem Klassenzimmer im oberpfälzischen Rötz geführt.

"Es ist niemand verletzt worden", sagte Polizeisprecher Manfred Schiegl. Der Lehrer selbst habe den Schüler nach dem Angriff überwältigen können. Die Mitschüler des Jugendlichen wurden Augenzeugen des Vorfalls.

Der 35 Jahre alte Pädagoge hatte den Schüler nach der Auseinandersetzung vor die Tür geschickt. Nach rund 20 Minuten kam der 14-Jährige zurück in den Klassenraum und bedrohte den Lehrer mit einem Revolver. Der Mann konnte allerdings die Hand, in der der Schüler die Waffe hielt, zur Seite schlagen. Dabei habe sich der Schuss gelöst, berichtete die Polizei am Nachmittag vor der Presse.

Die Kugel sei in den Boden eingeschlagen und habe niemanden verletzt. Zwischen dem Lehrer und dem Achtklässler kam es nach dem Schuss zu einem Handgemenge. In der Klasse waren insgesamt 24 Schüler.

Den Revolver hatte der Jugendliche aus dem Waffenschrank in seinem Elternhaus entwendet. Der Vater sei Jäger und deshalb im Besitz von Schusswaffen, sagte der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) in München.

Nachdem der Lehrer den Schüler außer Gefecht gesetzt hatte, wurde der 14-Jährige von Polizisten in Gewahrsam genommen. Der betroffene Lehrer stand nach dem Schuss unter Schock und konnte zunächst nicht vernommen werden.

Nach dem Zwischenfall riegelten die Einsatzkräfte das gesamte Schulareal ab. Bei den Ermittlungen in dem Klassenraum wurde das Einschussloch entdeckt. Die anderen Klassen blieben noch einige Zeit in der Grund- und Hauptschule und wurden dann aus dem Gebäude geführt. Fachkräfte des Roten Kreuzes kümmerten sich um die psychologische Betreuung der Schüler, Eltern und Lehrer.

DPA
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