Ein schon einmal zu 14 Jahren Haft verurteilter Serienbankräuber muss sich erneut wegen einer Reihe von Banküberfällen vor dem Landgericht im oberbayerischen Traunstein verantworten. Nach seiner ersten Verurteilung im Jahr 1984 hatte der heute 64-Jährige im Gefängnis ein Buch unter dem Titel "Der Räuber mit der sanften Hand" geschrieben, das ihn als Autor bekannt machte.
Acht Jahre nach seiner Entlassung geriet er laut Anklage erneut auf die schiefe Bahn und verübte von 2001 bis 2007 im Chiemgau und im Emsland fünf Banküberfälle. Außerdem wird ihm ein versuchter Raub zur Last gelegt. Die Gesamtbeute in der neuen Serie von Überfällen beläuft sich laut Anklage auf fast 450.000 Euro.
Raub mit Waffengewalt
Jeweils vor Geschäftsbeginn brach der mutmaßliche Täter in die Bank ein, wartete auf die Angestellten und zwang sie dann mit Waffengewalt zur Herausgabe hoher Geldbeträge. Da der Beschuldigte bisher zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft schwieg, stellt sich das Gericht auf einen Indizienprozess ein.
Als Beweismittel sollen unter anderem Werkzeug- und DNA-Spuren sowie Geldtransaktionen dienen. Zunächst sind 14 Verhandlungstage vor der 6. Strafkammer des Traunsteiner Landgerichts geplant. Es wird eine Reihe von Zeugen und Sachverständigen gehört. Das Urteil soll Ende Juni verkündet werden.