NSU-Prozess Zschäpe bekommt vierten Pflichtverteidiger

Beate Zschäpe im Münchner Gerichtsaal
Nach über 200 Verhandlungstagen im NSU-Prozess wollte Beate Zschäpe die Pflichtverteidigeri Anja Sturm loswerden - ohne Erfolg
© Peter Kneffel/DPA
Beate Zschäpes Verhältnis zu ihren Verteidigern gilt als schwer belastet. Jetzt bekommt die mutmaßliche Terroristin einen vierten Pflichtverteidiger, den sie selbst vorgeschlagen hat.

Die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe bekommt einen vierten Pflichtverteidiger. Das Oberlandesgericht München habe ihn mit Beschluss vom Montag zum weiteren Verteidiger bestellt, teilte der Münchner Rechtsanwalt Mathias Grasel am Nachmittag mit. Zschäpe habe ihn selbst darum gebeten, für sie tätig zu werden. Zschäpes Verhältnis zu ihren bisherigen Verteidigern gilt nach mehr als zweijähriger Prozessdauer und über 200 Verhandlungstagen als belastet.

Zuletzt war sie mit dem Antrag gescheitert, ihre Verteidigerin Anja Sturm abberufen zu lassen. Grasel kann Zschäpe nun ab sofort an der Seite der anderen drei Rechtsanwälte verteidigen. Der Prozess wird am Dienstag mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt. Zschäpe ist unter anderem wegen Beihilfe zu den zehn Morden angeklagt, die der rechtsextremen Terrorzelle NSU vorgeworfen werden.

AFP
tis

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