Rechtsterrorismus Bundesanwalt klagt weitere mutmaßliche NSU-Unterstützerin an

Plastik der Justitia
Die Anklage gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin wurde zum Oberlandesgericht Dresden erhoben
© Dirk Sattler / Imago Images
Der "Nationalsozialistische Untergrund" mordete und bomte jahrelang quer durch Deutschland. Jetzt steht die Frau eines wegen NSU-Taten verurteilten Mannes im Verdacht der Terrorunterstützung.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage zum Oberlandesgericht Dresden (OLG) gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann E. erhoben. Der seit längerem bestehende Tatverdacht gegen E. habe sich nach neueren Erkenntnissen weiter erhärtet, teilten die Ermittler am Mittwoch in Karlsruhe mit. E. ist die Frau von André E., der im Münchner NSU-Prozess rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Mutmaßliche NSU-Unterstützerin auf freiem Fuß

Susann E. befindet sich trotz Anklage weiter auf freiem Fuß. Gegen sie bestehe der hinreichende Tatverdacht der Unterstützung der inländischen Terrorvereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) sowie der Beihilfe zu einer schweren räuberischen Erpressung mit Waffen, erklärte die Bundesanwaltschaft.

E. soll spätestens seit 2007 gewusst haben, dass das NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund lebte. Sie soll in der Folge ihre Krankenkassenkarte Zschäpe zur Verfügung gestellt haben, damit diese zum Arzt gehen konnte. Außerdem soll sie ihre Personalien für das Bestellen von Bahncards zur Verfügung gestellt sowie Zschäpe und Böhnhardt zu einem Abholtermin für ein Wohnmobil gefahren haben.

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Das NSU-Trio verübte zehn Morde sowie Bombenanschläge und Überfälle. Bisher gab es nur einen Prozess im Zusammenhang mit der Gewaltserie vor dem Oberlandesgericht München.

AFP
km

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