Schwerer Schlag gegen die Drogenkriminalität in Norddeutschland: LKA-Beamte in Schleswig-Holstein haben nach umfangreichen und zum Teil verdeckten Ermittlungen zwei große Drogenlabore ausgehoben.
Die Polizisten setzten am Sonntag und Montag insgesamt 14 Durchsuchungsbeschlüsse in verschiedenen Objekten in Norderstedt, Quickborn, Kummerfeld, Hamburg und Emden in Niedersachsen um. Besonders an zwei Adressen wurden sie fündig. Und fühlten sich vermutlich wie in der Serie "Breaking Bad":
Bilder zeigen Spezialisten in schweren, gelben Schutzanzügen, wie sie kanisterweise Chemikalien in der Einfahrt einer Doppelhaushälfte aufreihen. Zwei polnische Beschuldigte wurden festgenommen. Sie stehen im Verdacht, bandenmäßig synthetische Drogen hergestellt und vertrieben zu haben, so die Polizei in einer Mitteilung.
Drogenlabore in Norddeutschland ausgehoben – Polizei verhaftet zwei Verdächtige
Die 32 und 44 Jahre alten Männer landeten in Untersuchungshaft. Welche Substanzen die Verdächtigen hergestellt haben sollen, sei noch unklar, dies soll eine Laboranalyse zeigen. Die Polizei berichtet nur von einer "großen Menge verdächtiger Substanzen".
Laut "Bild" sei ein Großteil "3-Chloromethcathinon" und "4-Chloromethcathinon". Sogenannte "Designerdrogen", die häufig als Ersatzstoffe für verbotene Drogen wie MDMA, Amphetamin oder Mephedron verwendet werden. Die Kanister seien mit einem Fahrzeug eines Spezialunternehmens abtransportiert worden, so die Beamten.

Norddeutschland ist immer wieder großer Umschlagplatz für Drogen. In den meisten Fällen gilt dies allerdings für den Hamburger Hafen. Hier gingen der Polizei in den vergangenen Jahren immer wieder große Lieferungen ins Netz, die überwiegend versteckt in Containern aus Südamerika nach Deutschland kommen.
Insbesondere große Kokainladungen sorgten in jüngster Vergangenheit für Schlagzeilen. Die Droge wird in Südamerika teils unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt und geheim nach Europa transportiert, wo sie verschnitten, verteilt und anschließend in kleineren Portionen verkauft wird. Ein Milliardengeschäft.
Die europäische Polizeibehörde Europol teilte im vergangenen Jahr mit, dass EU-weit jährlich geschätzt 31 Milliarden Euro mit illegalen Substanzen umgesetzt werden.