Auf der Suche nach den Millionenräubern von England ist die Polizei möglicherweise einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Eine Woche nach dem Überfall auf ein Geldlager in der Grafschaft Kent erhoben die Behörden am Mittwochabend Anklage gegen drei Verdächtige. Darunter ist auch der Besitzer einer abgelegenen Farm, auf der vermutlich die Familie des Lager-Managers festgehalten wurde. Bei dem größten Geldraub in der britischen Geschichte waren mehr als 53 Millionen Pfund (rund 78 Millionen Euro) erbeutet worden.
Der Festgenommene ist ein Farmbesitzer und Geschäftsmann, der mit Luxusautos handelt. Auf sein Grundstück - 20 Kilometer vom Tatort entfernt - sollen der Manager des Depots sowie dessen Frau und dessen Sohn verschleppt worden sein. Dem Mann werden Entführung sowie Beihilfe zum Raub zur Last gelegt. Bei den anderen beiden Verdächtigen handelt es sich um einen 47-jährigen Mann und eine 39 Jahre alte Frau, denen Beihilfe zum Raub beziehungsweise Hehlerei vorgeworfen wird.
Das Geld fehlt immer noch
Damit gibt es eine Woche nach der Tat jetzt die ersten Anklagen. Der Großteil der erbeuteten Summe ist allerdings noch nicht wieder aufgetaucht. Bislang konnten umgerechnet erst 1,9 Millionen Euro sichergestellt werden. Die Fahndung nach den Millionenräubern läuft weiterhin auf vollen Touren. Insgesamt sollen an dem brutalen Überfall mindestens sechs Täter beteiligt gewesen sein.
Der Vize-Polizeichef der Grafschaft, Adrian Leppard, äußerte sich zufrieden über die Fortschritte. Die Ermittlungen würden sich aber "vermutlich noch viele Monate und vielleicht auch Jahre hinziehen, bis wir die Verantwortlichen und alles gestohlene Geld gefunden haben".