England Neues Phantombild für Jagd nach Millionenräubern

Nach einem der spektakulärsten Raubüberfälle in der britischen Geschichte hat die Polizei ein weiteres Phantombild veröffentlicht. Außerdem wurde ein kleiner Teil der Millionenbeute gefunden.

Für die Fahndung nach den Millionenräubern in Großbritannien hat die Polizei das Phantombild eines weiteren mutmaßlichen Haupttäters veröffentlicht. Zugleich setzen Kriminaltechniker die Suche nach Spuren für die Aufklärung des größten Geldraubs in der Geschichte des Königreichs fort.

Teil der Beute gefunden

Die Bemühungen der Forensik-Experten konzentrieren sich vor allem auf einen Kleintransporter, in dem am Freitag ein Teil der Millionenbeute gefunden worden war. Nach unbestätigten Medienberichten sollen es rund zwei Millionen Pfund (fast drei Millionen Euro) sein. Das wäre nicht einmal ein Zwanzigstel der auf umgerechnet rund 70 Millionen Euro geschätzten Beute.

Nach einem "heißen Tipp" hatten Polizisten den Minivan der Marke Ford vor einem Hotel unweit des Bahnhofs Ashford International an der Strecke des Eurostar-Schnellzugs von London nach Paris entdeckt. An dem Überfall auf das Gelddepot in der südostenglischen Ortschaft Tonbridge waren in der Nacht zum Mittwoch mindestens sechs bewaffnete Gangster beteiligt, von denen sich mehrere als Polizisten tarnten.

Neues Phantombild

Das am Samstag veröffentlichte Computerbild eines der Täter zeigte einen finster blickenden grobschlächtigen Mann mit Schnauzbart und Polizeimütze. Es entstand nach Angaben der Frau und des Sohns des Gelddepot-Direktors, die der Gangster zusammen mit einem Komplizen entführt hatte. Mit der Drohung, ihre Geiseln zu erschießen, hatten die Räuber den Direktor gezwungen, der Bande Zutritt zu dem Wertdepot in Tonbridge zu verschaffen.

Die Polizei wiederholte am Samstag ihren Aufruf an potenzielle Mitwisser der Tat, sich die Belohnung in Höhe von umgerechnet fast drei Millionen Euro für die Ergreifung der Täter zu verdienen. Drei vorübergehend festgenommene Verdächtige befanden sich inzwischen aber wieder auf freiem Fuß.

Der Fund eines Teils der Beute wurde als "möglicherweise entscheidender Durchbruch" gewertet. Der Kleintransporter sei eine "wahre Fundgrube für Spuren, die zu den Tätern führen könnten", sagte der britische Sicherheitsexperte Steve Park dem Nachrichtensender Sky News.

Die Polizei sucht jetzt vor allem nach einem weißen Kleinlastwagen, mit dem der Hauptteil der Beute abtransportiert worden war. Zeitungen veröffentlichten Fotos des Wagens, die von Überwachungskameras in dem überfallenen Gelddepot stammen. Zudem druckten sie Phantombilder eines der Haupttäter. Es sei zu hoffen, dass die Täter Fehler machen, durch die sie sich verraten, hieß es in Polizeikreisen.

DPA
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