Die Mutter der zwei toten Babys in Erfurt hat ein Geständnis abgelegt. Die 35-Jährige habe zugegeben, die Kinder zur Welt gebracht, in Müllsäcke gesteckt und in der Küche in das unterste Fach ihres Tiefkühlschranks gelegt zu haben, berichtete die Erfurter Staatsanwaltschaft am Sonntag. Es handele sich um ein Mädchen und einen Jungen. Die Kinder sollen 2002 und 2004 geboren worden sein. Nur bei dem Jungen sei bisher sicher, dass er nach der Geburt noch kurz gelebt hat.
Der 15-jährige Sohn der Frau hatte den Angaben zufolge die Leichen der Neugeborenen in der Nacht zum Samstag entdeckt, als er sich mit einem Freund etwas zu Essen machen wollte. Sie alarmierten die Polizei. Die Mutter war zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung ihres 40 Jahre alten Lebensgefährten. Beide wurden wenig später festgenommen.
Der Mann komme nicht als Vater der Kinder in Betracht, da er erst seit neun Monaten mit der Frau zusammen sei, hieß es. Bislang verschweige die 35-Jährige den Namen des Vaters, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Heß. Nach ihren Angaben hielt sie die Schwangerschaften geheim, um die Kinder später in eine Babyklappe zu legen. Dies sei ihr jedoch nicht gelungen. Nähere Angaben dazu habe sie nicht machen wollen. Die Frau werde weiter vernommen. Im Laufe des Tages soll entschieden werden, ob Haftbefehl erlassen wird.
Erst im Januar waren im thüringischen Thörey bei Erfurt drei tote Babys auf einem Grundstück entdeckt worden. DNA-Tests hatten ergeben, dass jedes Kind von einem anderen Freund der 21 Jahre alten Mutter gezeugt wurde. Die Mutter steht unter dem Verdacht des Totschlags. Ein Jahr zuvor, im Januar 2006, fand die Polizei zwei einbetonierte Babyleichen in Altenburg in Thüringen.