Der mutmaßliche Doppelmörder von Bodenfelde ist der Polizei durch den Hinweis eines Mädchens aus dem Ort ins Netz gegangen. Der 26-jährige Jan O. habe das Mädchen am Samstagabend auf einem Parkplatz angesprochen, berichtete der Leiter der Mordkommission, Hartmut Reinecke, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im niedersächsischen Northeim.
Das Mädchen habe sich die Handynummer des Mannes geben lassen und die Polizei informiert. Bei einer Internetrecherche seien dann Hinweise auf den mutmaßlichen Täter gefunden worden. "Dies war entscheidend für die Ermittlungen", sagte Reinecke. Zudem fanden die Beamten bei der Durchsuchung der Wohnung von Jan O. blutverschmierte und verdreckte Kleidung.
Die beiden Jugendlichen seien durch eine Kombination von Erwürgen und Erstechen getötet worden, sagte Kriminaldirektor Andreas Borchert. "Die Details erspare ich mir."
Der Verteidiger habe angekündigt, Jan O. wolle ein Geständnis ablegen, sagte Oberstaatsanwalt Hans Hugo Heimgärtner. Davon versprechen sich die Ermittler Aufschluss über das Motiv des Mannes, der "im Bereich Bodenfelde" gewohnt habe. Es gibt keine Erkenntnisse, dass es eine Beziehung zwischen dem Täter und den ermordeten Jugendlichen Nina und Tobias gab.
Der 26-Jährige sei 2007 in Uelzen wegen Diebstahls zu zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden, wegen seiner Drogenabhängigkeit sei die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet worden. Es liefen derzeit zudem noch Verfahren wegen Brandstiftung.
Die Leichen der Kinder waren am Sonntag entdeckt worden. Der 26-Jährige sitzt seit Dienstagabend in Untersuchungshaft.