Der mutmaßliche Doppelmörder von Bodenfelde hat vor Gericht erstmals mündlich Angaben gemacht. Das Landgericht Göttingen schloss Prozessbeobachter und Zuhörer am Dienstag allerdings für die Dauer der Aussage des 26-Jährigen von der Verhandlung aus. Grund war ein Antrag der Verteidigung. Jan O. hatte schriftlich bereits gestanden, im vergangenen November in Bodenfelde (Niedersachsen) die 14-jährige Nina und den 13 Jahre alten Tobias grausam umgebracht zu haben.
Der Angeklagte, so erklärte der Anwalt, sehe sich andernfalls nicht in der Lage, Angaben zu seinem Lebenslauf und seinen Verhältnissen zu machen. Ihm droht möglicherweise die Unterbringung in der Psychiatrie. In solchen Fällen könne die Öffentlichkeit für weite Teile des Prozesses ausgeschlossen werden, sagte der Vorsitzende Richter.
Nach der Vernehmung des 26-Jährigen sagte ein Gerichtssprecher, der Angeklagte habe - wie angekündigt - über persönliche Dinge und sein Leben berichtet. Zum Inhalt dieser Aussage dürfe er keine Angaben machen. Jan O. war verschiedenen früheren Zeugenangaben zufolge unter schwierigsten sozialen Bedingungen aufgewachsen. Er gilt als alkohol- und drogenabhängig.
Der Prozess wird am 1. Juni fortgesetzt. Dann soll ein erster Sachverständiger ein psychiatrisches Gutachten vorlegen.