Der von Thailand ausgelieferte mutmaßliche russische Waffenhändler Viktor Bout ist am späten Dienstagabend (Ortszeit) in New York angekommen und wurde dort in ein Hochsicherheitsgefängnis überstellt. Bout sollte am Mittwoch vor einem US-Bundesgericht erscheinen, wie das US-Justizministerium mitteilte. Der 43-jährige Russe war nach jahrelangem juristischen Tauziehen an die USA ausgeliefert worden.
Die Ehefrau Bouts, Alla Bout, kritisierte, ihr Mann sei ein Spielball im politischen Machtkampf zwischen Russland und den USA. Er habe jedoch keine Informationen, die den USA nützen könnten, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. "Die USA werden alles tun, um seine Schuld nachzuweisen", befürchtete Alla Bout.
Die USA werfen dem als "Händler des Todes" bekannten Bout unter anderem Verschwörung zum Mord an US-Bürgern und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Er soll eine ganze Flotte von Frachtflugzeugen unterhalten und Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben. Bout selbst beteuert seine Unschuld und gibt an, legal im Flugfrachtgeschäft tätig gewesen zu sein. Ihm droht lebenslange Haft.
Die russische Regierung kritisierte die am Dienstag von Thailand beschlossene Auslieferung als "illegal". Verteidigungsminister Sergej Lawrow kündigte an, dass Moskau den 43-Jährigen "unter allen Umständen unterstützen" werde. Damit befeuerte die russische Regierung Spekulationen, wonach Bout Kenntnisse über geheime Informationen haben könnte, deren Preisgabe der Kreml fürchtet.