Nach Drohungen islamistischer Milizen in Somalia haben die Piraten mit dem gekaperten Super-Tanker "Sirius Star" den Ankerplatz vor der Hafenstadt Haradhere verlassen. Ein Mitglied der Ältesten des Ortes in Nordsomalia sagte am Montag, die Piraten hätten sich "in Richtung hoher See" entfernt. Die Islamisten hatten in den vergangenen Tagen mehrfach gedroht, sie nähmen den Kampf gegen die Seeräuber auf.
Zuvor war bekannt geworden, dass die somalischen Piraten für die Herausgabe des Super-Tankers aus Saudi-Arabien 15 Millionen US-Dollar (12 Millionen Euro) gefordert haben. Saudische Medien berichteten am Montag, die Seeräuber hätten zunächst 25 Millionen Dollar für den Tanker und die 25 Besatzungsmitglieder gefordert. Nach Verhandlungen mit dem somalischen Vize-Ministerpräsidenten Ahmed Abdulsalam, der zum gleichen Stamm wie die Piraten gehöre, hätten sie ihre Geldforderung für Schiff und Besatzung aber gesenkt.
Die Piraten hatten den Öltanker "Sirius Star", der einer Tochtergesellschaft des saudischen Konzerns Aramco gehört, vor neun Tagen vor der kenianischen Küste in ihre Gewalt gebracht. Das Schiff ist mit zwei Millionen Barrel Öl beladen und die bislang größte Beute der Seeräuber.