Im Fall des Hitzetods eines 22 Monate alten Jungen in den USA hat ein Gericht in Georgia dem verdächtigen Vater nun die Kaution verwehrt.
Bei einer Anhörung am Donnerstag kam auch die Möglichkeit zur Sprache, dass die Staatsanwaltschaft in dem Fall die Todesstrafe beantragen könnte, berichtet die Zeitung "Atlanta Journal-Constitution". Der 33 Jahre alte Mann war im Juni verhaftet worden, nachdem er den Jungen auf dem Parkplatz seiner Arbeitsstätte bei Atlanta (Georgia) bei Temperaturen von mehr als 30 Grad stundenlang angeschnallt im Auto gelassen hatte.
Nach eigener Darstellung hatte er vergessen, den Jungen am 18. Juni im Kindergarten abzuliefern, und den Fehler erst nach Feierabend bemerkt. Auf der Rückfahrt sei ihm der leblose Körper auch erst nach einigen Minuten aufgefallen, woraufhin er sofort angehalten und Hilfe gerufen habe. Ihm werden Mord und Kindesmisshandlung vorgeworfen.
Sex-Nachrichten mit Minderjährigen
Bei der Anhörung am Donnerstag kamen neue Einzelheiten ans Licht. Nach Aussage eines ermittelnden Polizisten soll der Verdächtige noch in dem Wagen mit mehreren minderjährigen Mädchen Sex-Botschaften auf dem Handy ausgetauscht haben. Auch soll er entgegen seinen Äußerungen an dem fraglichen Tag laut Überwachungsvideos mit dem Wagen zum Mittagessen gefahren sein.
Laut Medienberichten sollen sowohl der Mann als auch seine Ehefrau nach Erkenntnissen der Polizei vor dem Tod ihres Sohnes im Internet recherchiert gaben, wie Kinder bei hohen Temperaturen im Auto sterben. Der Vater soll laut Polizei im Internet nachgeforscht haben, wie lange es dauert, bis ein Tier in einem heißen Wagen stirbt, wie ein Leben ohne Kinder sei und wie die Haftbedingungen in Gefängnissen sind. Bei Befragungen der Polizei soll er sich in Widersprüche verstrickt haben. Die Mutter ist bislang auf freiem Fuß.
Wegen des immensen öffentlichen Interesses an dem Fall wurde die Anhörung am Donnerstag live von mehreren US-Fernsehsendern übertragen