Der Tod der im April in einem ausgebrannten Koffer entdeckten Berliner Schülerin steht vor der Aufklärung. Ein 17- Jähriger stehe im dringenden Verdacht, der damals 14-jährigen Kristina Hani eine tödliche Dosis Heroin überlassen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Jugendliche bestreitet dies. Als die Wirkung des Rauschgifts einsetzte, habe er nichts zur Rettung Kristinas unternommen, um nicht als Dealer entlarvt zu werden, so die Einschätzung der Ermittler. Der junge Mann sitze bereits seit Anfang Oktober wegen eines anderen Drogen-Strafverfahrens in Haft.
Der 17-Jährige bestreitet die Tatvorwürfe. Die Leiche der Gymnasiastin war Mitte April in einer Grünanlage in Berlin-Neukölln gefunden worden. Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass sie bei lebendigem Leibe verbrannte. Erst einige Tage später wurde eine Überdosis Drogen als Todesursache ermittelt. Die Mordkommission erhofft sich nun Hinweise darauf, wie der Koffer mit dem toten Mädchen in den Park gelangte, wo er dann in Brand gesteckt wurde.
Opfer als Drogenkonsumentin bekannt
Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen den Angaben zufolge, ob er auch für die Verbrennung der Leiche verantwortlich ist. Die Kriminalbeamten vermuten, dass am Transport mehrere Menschen beteiligt waren. Die 14-Jährige hatte mit ihrer Mutter im selben Stadtteil gewohnt. Sie war als Drogenkonsumentin zuvor schon einige Male mit Eigentumsdelikten bei der Polizei aufgefallen.