Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Karl-Heinz Kurras (83) wegen des tödlichen Schusses auf den Studenten Benno Ohnesorg eingestellt. Es war nach Bekanntwerden der Stasi-Tätigkeit des früheren West-Berliner Polizisten im Jahr 2009 eingeleitet worden. Die Ermittlungen sollten klären, ob Kurras womöglich von den DDR-Machthabern zur Tötung eines Studenten angestiftet worden war.
Der tödliche Schuss auf Ohnesorg war am 2. Juni 1967 bei einer Großdemonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien in Berlin gefallen. Der Tod des Studenten gilt als Zäsur in der bis dahin friedlichen Protestbewegung der Bundesrepublik.
Die Ergebnisse der Ermittlungen würden für eine Wiederaufnahme des Verfahrens nicht reichen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. "Es bleibt bei einem Ermittlungsergebnis, das zwar das Motiv, die Mittel und die Gelegenheit für die Tatbegehung aufhellt, jedoch für eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den rechtskräftig freigesprochenen Karl-Heinz Kurras nicht ausreicht." Kurras war 1971 aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Er hatte sich auf Notwehr berufen.
