Der einzige Überlebende des Massakers an 72 mutmaßlich illegalen Einwanderern im Nordosten Mexikos macht das Drogenkartell "Zetas" für die Bluttat verantwortlich.
Nach ersten Erkenntnissen waren die Einwanderer auf ihrem Weg in die USA von einer bewaffneten Bande abgefangen worden, die ihnen eine Tätigkeit als Handlanger angeboten habe. Als die illegalen Einwanderer dies abgelehnt hätten, seien sie von der Bande ermordet worden, berichteten die mexikanischen Behörden unter Berufung auf den einzigen Überlebenden des Massakers, einen Mann aus Ecuador.
Der Ecuadorianer hatte sich durch Schüsse verletzt an einen Kontrollpunkt des Militärs geschleppt und den Soldaten von dem Massaker berichtet. Daraufhin griffen die Soldaten die Farm an. Dabei wurden ein Soldat und drei Verdächtige getötet. Ein Jugendlicher sei festgenommen worden, die übrigen Bewaffneten entkamen demnach. Der Ecuadorianer gab an, dass die Kriminellen der Drogenbande "Zetas" angehörten.
Die Opfer stammten nach Regierungsangaben vermutlich aus Brasilien, Ecuador, El Salvador und Honduras. Bei den Getöteten handelt es sich um 58 Männer und 14 Frauen.
Über mögliche Motive für den Massenmord machten die Behörden zunächst keine Angaben. Immer wieder werden Migranten auf ihrem Weg in die USA Opfer von Erpressung, Diebstahl und Gewalt. Nach Angaben der Nationalen Kommission für Menschenrechte werden Monat für Monat etwa 1.600 Migranten von Mitgliedern der Drogenkartelle gekidnappt. Oft zwingen die Entführer ihre Opfer, die Telefonnummern von Verwandten in den USA oder in ihrer Heimat herauszugeben, um von diesen Lösegeld zu erpressen.
Das Zeta-Kartell kontrolliert Teile des nordostmexikanischen Staates Tamaulipas auf so brutale Art und Weise, dass selbst viele Mexikaner die Schnellstraßen durch die Gegend meiden. Tamaulipas grenzt an Texas.