Missbrauchs-Prozess Lehrerin vergeht sich an 13-Jährigem

Fälle sexuellen Missbrauchs durch Frauen sind selten. Jetzt hat eine Lehrerin aus Bayern gestanden, einen 13-jährigen Schüler missbraucht zu haben. Über das Ausmaß gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen.

Eine ehemalige Lehrerin aus Bayern hat einen 13 Jahre alten Schüler sexuell missbraucht. Vor dem Amtsgericht Regensburg hat die 31-Jährige den sexuellen Kontakt zu dem Kind gestanden. Die verheiratete Frau hat zwar einen Missbrauch zugegeben, allerdings bestritten, dass es zum Geschlechtsverkehr kam. Das wiederum behauptet die Anklage.

Die Staatsanwaltschaft stuft den Fall als schweren sexuellen Missbrauch ein, für den es eine Mindeststrafe von zwei Jahren Gefängnis gibt. Die Pädagogin, die früher an einer Hauptschule unterrichtete, soll im Frühjahr 2004 zwei Schüler in ihre Wohnung eingeladen haben. Dort soll die Klassenlehrerin den Kindern Bier, so genannte Alkopops sowie Zigaretten gegeben haben, während ihr Mann gerade auf einer Dienstreise im Ausland war.

Später habe sie die Jungen in ihr Schlafzimmer geführt und sie aufgefordert, sich in das Ehebett zum Schlafen zu legen, heißt es in der Anklage. Die Frau habe sich dann im Nachthemd dazu gelegt. Dort begann sie, den einen Jungen am Penis zu streicheln und ihn auszuziehen. Schließlich soll es zum Geschlechtsverkehr gekommen sein.

"Ein netter und lustiger Abend"

Die Angeklagte hat vor Gericht angegeben, mit den beiden Jungen im Partykeller gefeiert und Fotos von Klassenfahrten angesehen zu haben. "Es war ein netter und lustiger Abend", sagte die 31-Jährige. Die Kinder hätten eigentlich im Gästezimmer schlafen sollen und seien von sich aus ins Ehebett gegangen, so die Frau. "Ich habe die riesengroße Dummheit gemacht und das zugelassen." Einer der Jugendlichen habe die Initiative zum Austausch von Zärtlichkeiten ergriffen; die Berührungen des Kindes habe sie nicht als unangenehm empfunden.

Nachdem der Fall den Behörden bekannt wurde, musste die Pädagogin sofort die Schule verlassen. Als die Schulaufsicht der angestellten Frau eine Kündigung angedrohte, schloss die Frau mit dem Amt einen Auflösungsvertrag. Ein Urteil in dem Prozess wird voraussichtlich am Freitag verkündet.

DPA
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