Mord-Versuch S-Bahn-Schubser stellt sich

Der Fahndungsdruck war zu groß: Der mutmaßliche S-Bahn-Schubser hat sich der Polizei gestellt und ein Geständnis abgelegt. War Alkohol der Auslöser für das scheinbar motivlose Verbrechen?

Der mutmaßliche S-Bahn-Schubser aus Hamburg hat sich der Polizei gestellt und ein Geständnis abgelegt. Der 19-Jährige, der eine junge Frau vor eine anfahrende S-Bahn gestoßen haben soll, stellte sich am Donnerstagabend von sich aus bei einer Polizeiwache. Er habe den immensen Druck, der durch die Presseveröffentlichungen entstanden sei, nicht mehr ausgehalten, berichtete die Polizei am Freitag. Der Mann, der sich nach eigenen Angaben illegal in Deutschland aufhalte, habe erklärt, bei der Tat erheblich alkoholisiert gewesen zu sein.

Im letzten Moment gerettet

Die 21-jährige Frau war am Sonntagmorgen in einem S-Bahnhof in Richtung eines anfahrenden Zuges geschubst und im letzten Moment von ihrer Freundin festgehalten worden. Sie blieb unverletzt. Die Tat war von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. Der 19-Jährige räumte in seiner Vernehmung ein, dass er die junge Frau gestoßen habe. Wegen seiner starken Alkoholisierung könne er sich aber an das weitere Geschehen nicht mehr erinnern.

Die Polizei hatten den Mann identifizieren können, nachdem sie die Bilder der Überwachungskamera veröffentlicht hatte und daraufhin zwölf konkrete Hinweise eingegangen waren. Er ist den Angaben zufolge schon polizeilich in Erscheinung getreten und hat keinen festen Wohnsitz. Die Veröffentlichung der Bilder hatte Empörung über das offenbar völlig motivlose Verbrechen ausgelöst.

AP
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